Es soll eine moderne Trasse entstehen

Anne Draheim

Seit vielen Jahren ist der Ausbau und Umbau der Eisenbahnstraße Gesprächsthema in Leipzig. Heute wird nun endlich der Beschluss gefasst, dass 2004 diese Aktion vonstatten gehen wird.

Seit vielen Jahren ist der Ausbau und Umbau der Eisenbahnstraße Gesprächsthema in Leipzig. Heute wird nun endlich der Beschluss gefasst, dass 2004 diese Aktion vonstatten gehen wird.
Es soll eine moderne Trasse entstehen, mit weniger Autoverkehr als zur Zeit, mit Gehwegen, Radwegen, Parkplätzen und Bäumen. Für die Anwohner, Händler und Gewerbetreibenden eine Verschönerung und Aufwertung ihres Umfeldes, für die Leipziger ein neuer Anziehungspunkt.Aber erst einmal bis dahin kommen.
Besonders schwer wird die Bauphase für die anliegenden Händler und Gewerbetreibenden sein. Sind doch die Umsätze in dieser wirtschaftlich schwachen Zeit schon rückläufig genug. Der sogenannte „harte Kern“ der Händler hat sich in der Interessengemeinschaft „Lokmeile“ zusammengeschlossen und ist schon seit langem bestrebt, das Bild der Eisen-bahnstraße attraktiver zu gestalten. Gute Ergebnisse sind schon sichtbar. Die Händlergemeinschaft handelt im Interesse aller in der Eisenbahnstraße ansässigen Geschäfte. Die Händler haben den festen Vorsatz, aus der Gegend nicht wegzuziehen, die Bauphase zu überleben, am Ende noch zu existieren mit ihren kleinen und mittelständischen Unternehmen, die teilweise seit Jahrzehnten in Familienbesitz sind.
Denn was wäre eine moderne Straße ohne interessante traditionsreiche Geschäfte?
Die Bürgerbeteiligung bei der Bauplanung ist erfolgt. Die Händler der Eisenbahnstraße haben dabei ihre „Wünsche“ und Bedingungen, unter welchen sie das Jahr 2004 überstehen könnten, zusammengestellt.

1. An erster Stelle steht die unbedingte Einhaltung der genannten Termine des Bauablaufs. Es gibt Geschäfte, die halbjährliche Vororder ihrer Ware treffen müssen. Für diese und für saisonbedingte Warengruppen wäre das der Ruin, wenn sich der Bau verzögern würde. Witterungsbedingter Verzug darf nicht eintreten. Reserven sollten geplant und es muss schnell gebaut werden, möglichst im Mehrschichtbetrieb.

2. Alle Läden müssen zu jeder Zeit für Kunden, Besucher und den An-lieferverkehr gut erreichbar sein. Einige Geschäfte benötigen für Behinderte Zugang.

3. Gemeinsame Werbeaktionen, Hinweise auch in Tageszeitungen und Sonntagszeiten über die Erreichbarkeit der Händler, Öffentlichkeitsarbeit, aktuelle Hinweisschilder während der ganzen Bauzeit – nicht zu Lasten der Händler, sondern die Kosten sollen vom Tiefbauamt übernommen werden.

4. Rechzeitige Information der Händler bei eventuell auftretenden Problemen.

5. Ordnung und Sauberkeit trotz Baumaßnahmen.

6. Werbung für Neuansiedlung von Einwohnern und Händlern.7. Ein wichtiger noch offener Punkt wäre das Vorhalten von Entschädigungsmöglichkeiten für nachweislich durch die Bauphase von Gewinnverlusten betroffenen Händlern. Gedanken gibt es dazu, aber nichts Verbindliches, wie dies evtl. gelöst werden könnte.

8. Die Einrichtung eines Geschäftsstraßenmanagements für die Umbauphase und ein ¾ Jahr danach wird das Amt für Wirtschaftsförderung organisieren.

9. Prüfung der Gewährung von Kurzarbeit während der Bauphase bei Geschäften mit angestellten Mitarbeitern.

Bei einer engen Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten, bei Unterstützung vor allem der Händler und Gewerbetreibenden bei ihren Aktivitäten werden alle, auch Sie meine sehr geehrten Damen und Herren, die Einweihung der neuen Straße im November 2004 mit feiern können. Ziel ist, dass der Ausbau dazu beiträgt, die Eisenbahnstraße wieder zu einer beliebten, mit Leben erfüllten Einkaufsstraße zu machen.

In diesem Sinne stimmen wir dem Bau- und Finanzierungsbeschluss so zu wie er vorliegt.