Senioren bedürfen der Aufmerksamkeit der Stadtgesellschaft

Siegfried Schlegel

Wie menschlich eine Stadtgesellschaft ist, widerspiegelt sich in ihrem Umgang mit Kindern, Jugendlichen und Senioren. Während in den ersten Lebensjahren die Menschen langsam über Familien, Kindergarten, Schule und Berufsausbildung in die Welt der Erwachsenen und auch in die Arbeitswelt hinauswachsen, verlieren nicht wenige Ältere nach Beendigung des Berufslebens schneller oder langsamer ihre sozialen Kontakte zur Gesellschaft.

Damit es nicht zur Ausgrenzung kommt, hatte der Stadtrat mit übergroßer Mehrheit im November beschlossen, dass alle Seniorinnen und Senioren ab dem 75. Lebensjahr einmal im Rahmen eines präventiven Hausbesuches auf freiwilliger Basis über die vielfältigen, sozialen, kulturellen Angebote, von Betreuung bis hin zur Pflege, informiert und ermutigt werden, die verschiedenen Angebote und Dienste zu nutzen. Dabei sollen natürlich  bestehende Strukturen nicht ersetzt werden. Vielmehr sollen mit diesem niedrigschwelligen Angebot Eigenständigkeit erhalten, Einsamkeit vorgebeugt und Gesunderhaltung unterstützt werden, so dass die Älteren möglichst lange selbstbestimmt ihr Leben in der eigenen Wohnung gestalten können. Deshalb hatte der Seniorenbeirat mit dem Ursprungsantrag beantragt, dass in den städtischen Haushalt 2019/2020 finanzielle Mittel zur Organisation flächendeckender präventiver Hausbesuche für ältere Menschen ab 75 Jahre in Höhe jährlich 80.000 € eingestellt werden. Schon in diesem Jahr sollten Erfahrungen gesammelt werden, welche die Grundlage zur Beantragung einer Förderung aus dem Präventionsgesetz entsprechend der Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention sein soll.

Der Verwaltungsstandpunkt  empfiehlt dagegen, dafür nur 40.000 Euro pro Jahr in den Haushalt einzustellen. Mit seiner Neufassung des HH-Antrags schlägt der Seniorenbeirat vor, es in diesem Jahr bei den 40.000 Euro zu belassen, da organisationsbedingt noch ein paar Wochen ins Land geht bis ein Konzept dafür vorliegt und mit den Besuchen begonnen. wird. Bis zu einer angestrebten anteiligen 50 %-Förderung des Landes und dem Aufbau eines Netzes von Ehrenamtlichen, welche diese Besuche durchführen können, wird die bisher von der Verwaltung vorgesehenen Höhe als zu niedrig eingeschätzt. 

Der Seniorenbeirat hat mich deshalb beauftragt alternativ über die die Neufassung des HH-Antrages 0010/19/20 "Finanzmittel zur Organisierung präventiver Hausbesuche für ältere Menschen" zum Verwaltungsstandpunkt abstimmen zu lassen.

Rede zur Neufassung des HH-Antrages 0010/19/20 "Finanzmittel zur Organisierung präventiver Hausbesuche für ältere Menschen"