VII-A-08763 Die Stadt Leipzig beteiligt sich am Girls'Day

Fraktion DIE LINKE

Beschlussvorschlag

  1. Die Stadt Leipzig beteiligt sich ab 2024 am jährlich einmal stattfindenden Girls'Day.
  2. Der Oberbürgermeister legt dem Stadtrat bis Ende des Jahres ein Konzept dazu vor.  An der Konzepterstellung sind das Referat Demokratie, das Referat Gleichstellung, Jugendparlament und Jugendbeirat und der Gleichstellungsbeirat zu beteiligen. 
  3. Das koordinierende Referat bewirbt das Konzept in der Stadtverwaltung und fordert alle Ämter dazu auf, sich aktiv mit Angeboten am Girls'Day zu beteiligen.
  4. Das Referat Ausbildung gestaltet am Girls'Day eine Info-Station, um den Teilnehmenden einen Überblick über die in der Verwaltung möglichen Ausbildungswege zu geben und für die Nacht der Ausbildung zu werben.
  5. Darüber hinaus erhalten Organisator:innen in Verwaltung und Kommunalpolitik durch das koordinierende Referat Unterstützung bei der Organisation eigener Angebote.
  6. Die Eigenbetriebe und –Gesellschaften werden aufgefordert, sich mit Angeboten an diesem Tag zu beteiligen und werden ebenfalls dabei unterstützt.

Begründung

Der Girls'Day, auch Mädchen-Zukunftstag genannt, ist ein Tag zur Berufsorientierung, der seit vielen Jahren bundesweit am letzten April-Donnerstag stattfindet, das nächste Mal also am 25.04.2024. Alle Mädchen ab der 5. Klasse können sich daran beteiligen. Trotz der besseren Schulabschlüsse entscheiden sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überproportional häufig für "typisch weibliche" Berufsfelder oder Studienfächer. Mehr als die Hälfte der Mädchen wählt aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen im dualen System – kein naturwissenschaftlich-technischer ist darunter. Mädchen und junge Frauen in Deutschland schöpfen ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus. Das muss sich ändern. Auch die Tatsache, dass Männer viel weniger in Teilzeit für eine Kinderbetreuung arbeiten und es noch immer zu wenig Frauen in Führungspositionen gibt, sind nicht zufriedenstellende Fakten. Auch in den Führungspositionen der Stadt Leipzig und in der Stadtpolitik sitzen noch immer mehr Männer als Frauen.

Die Fraktion DIE LINKE hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich am Girls'Day beteiligt. Unter dem Motto: „Mädchen wollen hoch hinaus“ konnten wir 12 Mädchen im Rathaus begrüßen, die Einblicke in die Kommunalpolitik nehmen konnten. Wir durften einen Tag lang mit sehr aufmerksamen und interessierten Mädchen verbringen, die ein großes Interesse an Politik und Verwaltung zeigten und sich aktiv an Diskussionen beteiligten. Wir bekamen durchweg positive Rückmeldungen. Unterstützung gaben außerdem das Referat Gleichstellung sowie das Referat Ausbildung, die Infomaterialien zur Verfügung stellten und die Bürgermeisterinnen, die zu einem kurzen Kennenlernen bereitstanden.

Die Fraktion DIE LINKE ist der Auffassung, dass ein solcher Tag auch in größerem Rahmen von der Stadt angeboten werden sollte und möchte dazu einen ersten Aufschlag machen. Dieses Angebot kann helfen, Mädchen neue Berufswege aufzuzeigen und potentielle zukünftige Fachkräfte für Verwaltung und Kommunalpolitik zu begeistern.

Die Organisation des Tages, das Einstellen von Angeboten und Finden von Teilnehmerinnen ist ganz unkompliziert über die zentrale Internetseite des Girls'Day möglich, die bundesweite Angebote bündelt. Hier werden alle rechtlichen Fragen erklärt, verschiedene Infomaterialien und Teilnahmenachweise können runtergeladen werden. www.girls-day.de

Gut wäre eine Stelle in der Verwaltung, die diesen Tag koordiniert. Alle Dezernate, Ämter, Eigenbetrieben und die Kommunalpolitik könnten angefragt werden, Angebote für Workshops für den Girls'Day zu unterbreiten - bei der koordinierenden Stelle sollten alle Informationen und Angebote zusammenlaufen. Eine zentrale Begrüßungsveranstaltung wäre denkbar, nach der die Mädchen in kleineren Gruppen in die verschiedenen Schnupper-Angebote im Haus gehen.

Selbstverständlich können auch Jungs sich ein Bild von bislang eher frauenspezifischen Berufen machen. Nähere Infos können www.boys-day.de abgerufen werden.

Natürlich gelten die Angebote für alle nonbinären Schüler:innen.