A 193 Ehrung von Hans Kroch durch Anbringen einer Tafel am Kroch-Hochhaus

Die Linke.PDS Fraktion

Antragsteller:

Die Linke.PDS Fraktion

Beschlussvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, gemeinsam mit der Universität Leipzig und nach Abstimmung mit den Erben von Hans Kroch und der Ephraim-Carlebach-Stiftung dafür zu sorgen, dass am Kroch-Hochhaus am Augustusplatz eine Tafel angebracht wird, die über die Baugeschichte des Hauses und den jüdischen Bankier Hans Kroch Auskunft gibt.

Begründung:

Das Kroch-Hochhaus, nach Entwürfen des Architekten German Bestelmeyer (1874-1942) im Jahr 1927 gebaut, ist eine der städtebaulichen Dominanten in Leipzig und ein Denkmal der Bauweise der 20er Jahre. Auftraggeber war Hans Kroch, geboren 1887 in Leipzig und in Jerusalem am 07. Februar 1970 gestorben. Das Haus war Sitz des Bankhauses Kroch Jr., gegründet von seinem Vater Martin Samuel Kroch (20.11.1853-25.10.1926). Hans Kroch war auch einer der Initiatoren zum Bau der sogenannten Kroch-Siedlung in Gohlis im Jahre 1929. Von den Nazis wurde er nach der Pogromnacht am 10.11.1938 verhaftet und in verschiedene Konzentrationslager verschleppt. Aus diesen wurde er 1939 entlassen, nachdem er gezwungen wurde, mit seiner Familie auf das gemeinsame Vermögen zu verzichten. Hans Kroch verließ Deutschland und gelangte über Amsterdam und Argentinien nach Israel, wo er einen Hotelkomplex in Jerusalem errichten ließ.

Neben den Stolpersteinen und anderen Maßnahmen soll mit der Gedenktafel in einer Zeit, in der die Neonazis immer aggressiver auftreten, an verdienstvolle jüdische Bürger der Stadt Leipzig und die an ihnen begangenen Verbrechen durch die Nazis würdig erinnert werden.

Aktueller Stand:

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