Ausbildungssituation

Der Präsident des Landesarbeitsamtes Sachsen hat die aktuelle Situation auf dem sächsischen Lehrstellenmarkt als nach wie vor angespannt bezeichnet.

Sehr geehrter Herr Tiefensee,

der Präsident des Landesarbeitsamtes Sachsen hat die aktuelle Situation auf dem sächsischen Lehrstellenmarkt als nach wie vor angespannt bezeichnet. So äußerte er: „Ich kann leider keine Branchen feststellen, die verstärkt ausbilden.“

Scheinbar scheint auch die Stadtverwaltung Leipzig hier keine positive Ausnahme zu machen. Wir haben deshalb folgende Fragen:

1. Ist angedacht, auch in diesem Jahr dem Stadtrat eine Informationsvorlage zur Ausbildungssituation vorzulegen?

2. Ist es Tatsache, dass im Grünflächenamt die Anzahl der Auszubildenden reduziert wurde? Wenn ja, was sind die Gründe und um wie viele Auszubildende wurde reduziert?

3. Wie ist das Verhältnis der Ausbildungsplätze im vergangenem Jahr zu diesem Jahr (aufgeschlüsselt nach Stadtverwaltung, Eigenbetrieben, Beteiligungsgesellschaften)?

4. Speziell bei den Beteiligungsgesellschaften wurden die Ausbildungsplätze seit 1999 immer mehr reduziert. Welche Vorstellungen gibt es seitens der Stadt, diesen Negativtrend zu stoppen?


Anmerkung:

Antworten:

Zu 1.
Eine Informationsvorlage über die mittelfristige Weiterführung der Ausbildung in der Stadt Leipzig ist erstellt und beinhaltet die Darstellung der Ausbildungssituation in der Stadtverwaltung einschließlich des Eigenbetriebes Stadtreinigung und in diesem Zusammenhang mögliche Varianten zur weiteren Verfahrensweise der Besetzung der Ausbildungsplätze für 2003.
Die Informationsvorlage, die derzeit auf dem Weg in den Fachausschuss ist, wurde in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters beraten und mit dem Ergebnis beschlossen, dass auch 2003 auf hohem Niveau weiter ausgebildet und die volle Anzahl der Ausbildungsplätze bereit gestellt wird.

Zu 2.
Das Grünflächenamt stellte für das Ausbildungsjahr 2002 – 20 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Diese 20 Ausbildungsplätze wurden nach dem Auswahlverfahren mit geeigneten Berwerbern besetzt.
In den letzten Jahren ist festzustellen, dass die Qualität der Bewerber (in allen Ausbildungsberufen) abgenommen hat, deshalb wurde für 2002 festgelegt, dass, wenn zugesagte Bewerber von der Ausbildung Abstand nehmen, eine Nachbesetzung von Ausbildungsplätzen mit weniger geeigneten Bewerbern nicht mehr erfolgt. Hintergrund dazu war auch die Haushaltskonsolidierung.
6 Bewerber haben ihren zugesagten Ausbildungsplatz zurückgezogen, somit begannen 14 Auszubildende im Ausbildungsberuf Gärtner im August 2002 ihre Ausbildung.Für das Ausbildungsjahr 2003 wird das Gesamtspektrum der in der Stadtverwaltung möglichen beruflichen Ausbildung mit maximaler Kapazität angeboten, d. h. für das Grünflächenamt 20 Ausbildungsplätze. Die Besetzung dieser Ausbildungsplätze erfolgt in dem Umfang, im dem geeignete Bewerber zur Verfügung stehen.

Zu 3.
Die Verfahrensweise der Nichtnachbesetzung von Ausbildungsplätzen erfolgte bei allen Ausbildungsberufen. Insgesamt haben 26 Bewerber, die eine Zusage für einen Ausbildungsplatz erhielten, Abstand von einer Ausbildung bei der Stadt Leipzig genommen.

Zu 4.
Generell ist einzuschätzen, dass in den letzten Jahren in den meisten Beteiligungsgesellschaften kein wesentlicher Rückgang von Ausbildungsplätzen zu verzeichnen ist (siehe Anlage 4).
Die Beteiligungsgesellschaften haben durch Schaffung von Ausbildungsverbünden und neuen Berufsbildern in ihren Unternehmen die Anzahl der Ausbildungsplätze von 2000 und 2001 auch 2002 bereitgestellt.
Bei einigen Unternehmen, z. B. Sparkasse Leipzig, Stadtwerke Leipzig und Flughafen Leipzig/Halle GmbH ist eine Rückläufigkeit von Ausbildungszahlen zu erkennen. Gründe dafür sind:
- es wurden weniger geeignete Bewerber für einzelne Ausbildungsberufe gefunden,
- Kosten für die Ausbildung wurden gekürzt,
- Kündigungen während der Ausbildung.