Zur Umsetzung des Sächsischen Kita-Bildungsplanes fehlen die Ressourcen

Rüdiger UlrichSprecher für Kinder- und Jugendpolitik

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat eine Studie (http://www.parisax.de/include/presse_files/07-11-12_fachforum.pdf) vorgelegt, aus der hervorgeht, dass es an Ressourcen mangelt, den Sächsischen Bildungsplan für Kindertagesstätten umzusetzen. Die Ergebnisse der Befragung von 262 Kitas und ihrer Mitarbeiter/innen zeigen, dass die vorhandenen Personal- und Zeitressourcen in den sächsischen Kitas bei Weitem nicht ausreichen, um dem Anspruch auf umfassende und individuelle Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung gerecht zu werden.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat eine Studie (http://www.parisax.de/include/presse_files/07-11-12_fachforum.pdf) vorgelegt, aus der hervorgeht, dass es an Ressourcen mangelt, den Sächsischen Bildungsplan für Kindertagesstätten umzusetzen. Die Ergebnisse der Befragung von 262 Kitas und ihrer Mitarbeiter/innen zeigen, dass die vorhandenen Personal- und Zeitressourcen in den sächsischen Kitas bei Weitem nicht ausreichen, um dem Anspruch auf umfassende und individuelle Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung gerecht zu werden. Die Quintessenz der knapp 60-seitigen Untersuchung lautet: „Die sächsischen Kindertageseinrichtungen benötigen deutlich mehr Ressourcen, um die im sächsischen Bildungsplan beschriebenen Standards in ausreichender Qualität sicherstellen zu können“, so einer der Autoren, der Berliner Sozialpädagoge Martin Cramer.
 
Nach den Untersuchungen des Autoren-Teams stehen einem/r „durchschnittlichen“ Erzieher/in in einer sächsischen Kindertageseinrichtung maximal 1,5 Stunden pro Woche als sogenannte kinderfreie Zeit zur persönlichen Beobachtung, Reflexion und Dokumentation des Verhaltens und der Entwicklung von betreuten Kindern zur Verfügung. Nach den fachlichen Ansprüchen, die der Bildungsplan aufstellt, sind jedoch wenigstens 3,3 Arbeitsstunden pro Woche notwendig. Ebenso kommen die Beratung im Team mit den anderen Erziehern/innen wie auch Entwicklungsgespräche mit den Eltern der Kita-Kinder zu kurz.
 
Wenn der Bildungsplan in Kindertagesstätten so wie der Lehrplan an einer Schule umgesetzt werden soll, dann ist es unumgänglich, auch Erzieherinnen und Erziehern die notwendigen Vor- und Nachbereitungsstunden zu gewähren. Bei Lehrerinnen und Lehrern ist dies selbstverständlich. Ausgehend von den Ergebnissen der Studie fordern wir die Landesregierung auf, die Freiräume der Erzieherinnen und Erzieher für Fort- und Weiterbildung zu erweitern. Zudem muss der Betreuungsschlüssel wieder von 1 : 13 auf 1 : 12 abgesenkt werden.

Jeder Kita einen blauen Ordner mit der Aufschrift „Sächsischer Bildungsplan“ zuzuschicken, reicht nicht aus. Bildungsansprüche müssen auch finanziell untersetzt werden. Sonst können die Erzieherinnen und Erzieher die Bildungsversprechen der Staatsregierung nicht erfüllen.