Wo war der Platz der Friedlichen Revolution?

Horst PawlitzkyStadtrat

Nichts spricht dagegen, an die Ereignisse des Herbstes 1989 in Leipzig in angemessener Weise zu erinnern. Schließlich ging von hier auf friedliche Art und Weise eine Bewegung aus, die zu einer epochalen Veränderung der bis dahin in zwei Blöcke geteilten Welt führte.

Nichts spricht dagegen, an die Ereignisse des Herbstes 1989 in Leipzig in angemessener Weise zu erinnern. Schließlich ging von hier auf friedliche Art und Weise eine Bewegung aus, die zu einer epochalen Veränderung der bis dahin in zwei Blöcke geteilten Welt führte.

Eine Mehrheit der Stadträte hat beschlossen, dazu die Meinung der Leipziger zur Umbenennung zu erfragen. Die Reaktion der Bevölkerung auf den in verschiedenen Medien veröffentlichten Aufruf zur Mitwirkung bei der Findung von Vorschlägen war jedoch nicht so, wie sich das mancher erwartete.

Sieht man sich die eingegangenen Vorschläge an, dann sind es nur wenige, die in die engere Wahl gezogen werden können. Darunter gibt es einige, die die Zusatzbenennung „Nikolaikirchhof – Platz der Friedlichen Revolution“ vorschlagen. Dabei soll es dem Ermessen der Anlieger überlassen bleiben, diesen Begriff auch als ihre Postadresse zu verwenden. Die Fraktion DIE LINKE. favorisiert diesen Vorschlag. Schließlich hat dieser Platz im Herbst 1989 eine herausragende Rolle gespielt. Hier versammelten sich nach den Friedensgebeten in der Nikolaikirche die Kirchenbesucher zu Kundgebungen, formierten sich die Demonstrationszüge, welche sich zum Augustusplatz und dann über den Ring bewegten. Von hier aus breitete sich die revolutionäre Bewegung aus, die letztlich zum Ende der DDR führte. Der Verlauf der Ereignisse am 9. Oktober in Leipzig machte dabei deutlich, dass von diesem Tag für alle Beteiligten eine gewaltsame Auseinandersetzung ausgeschlossen war.

Nicht zuletzt wird man in zwei Jahren am 9. Oktober sicher hier und nicht auf irgend einer Straßenkreuzung die Veranstaltungen aus Anlass des 20. Jahrestages der Herbstereignisse 1989 durchführen.