Was können Bayern, was Leipziger nicht können?

William Grosserwirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion

53 Bayern sollen die Leipziger Bürgerinnen und Bürger beim Ausfüllen der Antragsformulare für das Arbeitslosengeld II beraten.

Leipzig hat Arbeitsplätze und Beschäftigung dringend nötig. Um so unverständlicher ist es, dass 53 Bayern die Leipziger Bürgerinnen und Bürger beim Ausfüllen der Antragsformulare für das Arbeitslosengeld II beraten sollen. Welche Erfahrungen hat Bayern mit den neuen Hartz-IV-Gesetzen, die Sachsen nicht hat? Über welchen unverzichtbaren Erkenntnisstand verfügen diese Mitarbeiter, den sich mit Sozialberatung befasste Leipziger Vereine nicht hätten aneignen können? Allein die Stadt Leipzig entlässt erfahrene Mitarbeiter und gut ausgebildete, motivierte junge Leute, die diese Arbeit ebenso leisten könnten.
Es zeugt nur von wenig Sensibilität und Realitätssinn der Nürnberger Agentur, wenn mit hohen Kosten Leute "eingeflogen" werden, anstatt die vorhandenen Potenziale zu nutzen. Geld scheint noch reichlich da zu sein, denn die Beamten aus Bayern sind mit Telekom-Tariflohn, 5000 Euro für den Wechsel in den Osten, Verpflegungsgeld und Heimfahrtpauschale nicht gerade ein Beispiel für den angesagten Sparkurs. Aber dafür sind ja auch Langzeitarbeitslose da!