Vielfalt der Tierarten aktiv fördern, Lebensraumansprüche von Tieren standardmäßig mitdenken

Michael Neuhaus

In der Ratsversammlung am 14. Dezember kommt (endlich) der Antrag unserer Fraktion „Ein Zuhause für Biene Maja und Karl den Käfer – Animal Aided Design (AAD) zum Standard machen“ (https://gleft.de/51U) auf den Tisch. Unser Ziel ist es, die Bedürfnisse von stadtwohnenden Tieren von Anfang an in die Stadt-, Landschafts- und Freiraumplanung mit einzubeziehen. Nur so können wir uns als Stadt nachhaltig entwickeln.

„Dass Leipzig wächst, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Mehr Einwohner:innen benötigen natürlich auch mehr Wohnraum, Kitas, Schulen etc. Dass mehr Platz für Menschen zwangsläufig weniger Raum für wildlebende Tierarten bedeutet, ist aber kein Naturgesetz“, erklärt Michael Neuhaus, Sprecher für Umwelt der Fraktion DIE LINKE. im Leipziger Stadtrat.

Freie Baulücken sind zu Raritäten geworden. Private Investorinnen und Investoren spekulieren mit Grundstücken und Gebäuden, und in der Hoffnung auf satte Profite wird in einem Eiltempo modernisiert und saniert – ohne Rücksicht auf Verluste. Wer baut, sollte aber gleichzeitig die Verantwortung für den Erhalt biologischer Vielfalt tragen. Dass das funktioniert, hat der Bebauungsplan für die Parkstadt Dösen gezeigt. Für verschiedene Arten wie den Grünspecht, die dunkelfransige Hosenbiene und den Wiesenknopf-Bläuling wurden eigene Steckbriefe erarbeitet und Elemente für die Befriedigung ihrer Ansprüche entwickelt. Als Fraktion hatten wir gehofft, dass das AAD nach dem Beschluss zum Standard werden würde. Diese Hoffnung wurde nicht erfüllt.

„Wir müssen weg von einer Stadt- und Bauplanung, die immer nur versucht, Schäden an der Natur auszugleichen und hin zu einer Planung, welche die Vielfalt der Tierarten aktiv fördert und die Lebensraumansprüche der Tiere standardmäßig mitdenkt. Es gilt das Verursacherprinzip: Wer baut, muss dafür sorgen, dass auch Biene Maja und Karl der Käfer weiterhin ein Zuhause finden.“