Über die Ziele der Oper muss Einigkeit herrschen

Rüdiger Ulrich

Die Linksfraktion fordert, dass bevor ein neuer Opernintendant eingestellt wird, die Ziele für die Oper klar definiert werden müssen.

Das Interview der LVZ mit dem Generalmusikdirektor Riccardo Chailly macht deutlich, dass es offenbar große Meinungsverschiedenheiten darüber gibt, welchen Stellenwert die Oper Leipzig einnehmen soll. Ist sie nun Regionaloper oder will sie mit herausragenden Häusern in Deutschland und Europa konkurrieren?

Es wird deutlich, dass die Oberbürgermeister (Tiefensee und Jung) gegenüber Chailly mehr zugesagt haben, als die Stadt aufgrund der finanziellen Situation in der Lage zu leisten ist. Letztendlich führten diese Widersprüche zur Beurlaubung des Opernintendanten Henri Maier und damit zu einer zusätzlichen finanziellen Belastung der Stadt von bis zu 600.000,- €. Auch wenn der Oberbürgermeister nun beteuert: „Es gibt keine Dissens mit Chailly.“ - die Fakten sprechen eine andere Sprache.

Die Linksfraktion fordert deshalb, dass bevor ein neuer Opernintendant eingestellt wird, die Ziele für die Oper klar definiert werden müssen. Davon ausgehend sind die Rahmenbedingungen zu formulieren, die erforderlich sind, um die Ziele zu erreichen.

Nach der Sommerpause sollte ein Gremium, bestehend aus dem Oberbürgermeister, Vertretern der Oper und des Stadtrates sowie von externen Fachexperten gebildet werden, um die notwendigen Festlegungen zu erarbeiten. Mit Herrn Chailly ist Einigkeit sowohl über die Zielstellung als auch über sein Engagement in der Oper herzustellen. Ein Handeln, welches auf Ultimaten beruft, ist zukünftig auszuschließen.