Stadtverwaltung sitzt zunehmende Chancenlosigkeit aus

Wolfgang DeneckeBeschäftigungspolitischer Sprecher

Der neuerliche Rückgang der Arbeitslosenzahlen in Leipzig ist erfreulich. Mit 15,4 Prozent hat die Quote endlich den ostdeutschen Durchschnitt erreicht – allerdings mit einem Jahr Verspätung.

Der neuerliche Rückgang der Arbeitslosenzahlen in Leipzig ist erfreulich. Mit 15,4 Prozent hat die Quote endlich den ostdeutschen Durchschnitt erreicht – allerdings mit einem Jahr Verspätung. Jener ist allerdings inzwischen bereits auf 13,4 und in Sachsen bei 13,1 Prozent gesunken, so dass der hiesige Arbeitsmarkt immer noch deutlich hinterher hinkt.
Besonders Besorgniserregend ist zudem der Trend zum Ausbau prekärer Beschäftigungsverhältnisse, durch die die Arbeitsverwaltungen gezwungen sind, bei den „Aufstockern“ weiterhin finanzielle Unterstützung zu leisten. In Leipzig betrifft dies inzwischen ca. 15.000 Menschen, Tendenz steigend. Gleichfalls nimmt der Anteil der arbeitslosen Alg-II-Bezieher, die Gefahr laufen, auf Dauer vom Arbeitsleben ausgegrenzt zu sein, beständig weiter zu. Er beträgt inzwischen fast 80 Prozent. Trotz der häufigen Bekundungen vom Bund, vom Freistaat und von der Kommune, für diese Menschen mehr Angebote zu entwickelt, fällt hier die Bilanz unter anderem aufgrund der restriktiven Finanzierungsbedingungen mehr als dürftig aus.
Die Stadtverwaltung sonnt sich offenbar in den besseren Statistiken. Die dahinter liegenden Probleme zunehmender Chancenlosigkeit für eine Vielzahl der Leipzigerinnen und Leipziger sitzt sie seit Monaten aus.