„Stadtumbaustrategie Grünau 2020“ gelingt nur mit den Grünauern

Siegfried SchlegelSprecher für Stadtentwicklung

Die Linksfraktion.PDS im Leipziger Stadtrat fordert die Großvermieter, wie LWB und Wohnungsgenossenschaften, auf, für die derzeitigen Diskussionen mit der Stadtverwaltung zur „Stadtumbaustrategie Grünau 2020“ unbedingt die zukünftigen Wohnungswünsche und Umzüge bei Abrissen mit ihren Mietern und Genossenschaften abzustimmen.

Seit Jahren wurde von der Linksfraktion.PDS und nunmehr auch von den anderen Fraktionen ein städtebauliches Zielkonzept für Grünau gefordert, dass nach Abstimmung mit den Wohnungsunternehmen hoffentlich noch im Dezember in die öffentliche Diskussion und in die Gremien des Stadtrates kommt. Die Linksfraktion.PDS im Leipziger Stadtrat fordert die Großvermieter, wie LWB und Wohnungsgenossenschaften, auf, für die derzeitigen Diskussionen mit der Stadtverwaltung zur „Stadtumbaustrategie Grünau 2020“ unbedingt die zukünftigen Wohnungswünsche und Umzüge bei Abrissen mit ihren Mietern und Genossenschaften abzustimmen. Dass es hierbei große Defizite gibt, zeigten die Proteste von zahlreichen Genossenschaftsmitgliedern und Mietern der Baugenossenschaft Leipzig e. G. im Grünauer WK 8. Bei notwendigen Umzügen wegen Wohngebäudeabriss sind unbedingt die Rechte der Genossenschaftsmitglieder und Mieter zu beachten. Sie sind darüber aufzuklären, wie die Übernahme der Umzugskosten auch zu einem anderen Vermieter in ortsüblicher Höhe erfolgen kann, wenn der aufnehmende Vermieter diese nicht freiwillig im Rahmen des Paktes der Vernunft übernimmt. Bei Genossenschaftsmitgliedern kommt noch der Anspruch auf eine andere Wohnung innerhalb der Genossenschaft dazu. So schätzen viele Bewohner des WK 8 die Nähe zum Kulkwitzer See. Vor allem ältere wollen möglichst altengerechte Wohnungen mit Aufzug im Zentrum eines Wohnkomplexes mit Handels- und Dienstleistungsangeboten sowie Ärztehäuser.
Für den WK 7 bedarf es dringend einer Definition seines Zentrums auch mit einem höheren Gebäude. Deshalb muss unbedingt über den Erhalt des PH 9 in der Jupiterstraße gesprochen werden. Der Freistaat steht mit seiner Förderstrategie in der Verantwortung, nicht nur die Herstellung altengerechter Wohnungen irgendwo, sondern in zentraler Lage in Verbindung mit Grün zu fördern. Dadurch können auch Menschen mit Behinderungen mobil und selbstbestimmt am Leben teilnehmen. Wir werben auch dafür, dass Wohnungsgenossenschaften, die in einem Wohnkomplex jeweils nur eine Wohnanlage besitzen, beim Abriss einer Wohnscheibe miteinander kooperieren und die zu erhaltenden im Eigentum aufteilen.
Die „Stadtumbaustrategie Grünau 2020“ darf nicht nur im Stadtrat und in den Stadtbezirksbeiratssitzungen erörtert werden. Sie sollte gleichfalls im Forum Grünau als Kommunikationsplattform für Bürger, Mieter, Wohnungseigentümer, Stadtverwaltung und Stadträte diskutiert werden.