Stadt Leipzig startet „Housing first“ -

Juliane Nagel

Linksfraktion unterstützt innovativen Weg aus der Wohnungslosigkeit

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 28. April 2021 grünes Licht für das Modellprojekt „Eigene Wohnung" gegeben. Damit soll zunächst 25 Personen der Weg vom Leben auf der Straße in eine eigene Wohnung ermöglicht werden. Ihnen wird dazu eine soziale Betreuung angeboten.

Die Fraktion DIE LINKE. im Leipziger Stadtrat hatte sich bereits 2018 dafür eingesetzt, dass die Stadt Leipzig das innovative Konzept des „Housing first“ erprobt. Dazu erklärt Stadträtin Juliane Nagel: „Wir haben in Leipzig ein wachsendes Problem mit Wohnungslosigkeit. Sich verhärtende Armutslagen, Überforderung, Abhängigkeit von Alkohol oder anderen Substanzen, steigende Mieten – das katapultiert Menschen auf die Straße, durch Aufwertung und Neubauten verschwinden Rückzugsräume, die Menschen werden sichtbarer. Der Weg zurück in eine neue Wohnung ist für die meisten Betroffenen schier unmöglich.

Housing first kennzeichnet einen sozialpolitischen Paradigmenwechsel: Die Menschen, die am Modellprojekt teilnehmen, bekommen eine Wohnung mit eigenem Mietvertrag und soziale Betreuung zur Seite gestellt. Nicht die vermeintliche Wohnfähigkeit steht im Vordergrund, sondern das Menschenrecht auf Wohnen und eine passgenaue Hilfe.

Die kommunale LWB stellt die Wohnungen zur Verfügung und das ist gut so. Die Menschen können aus mindestens drei Wohnungsangeboten wählen - dies ist ein würdevoller Ansatz. Auch dass wir keinen Housing-first-Wohnblock konstituieren, sondern die Wohnungen über die Stadt verteilt sind, ist der richtige Weg zur sozialen Integration in die Gesellschaft.

Es ist überaus wünschenswert, dass es gelingt, auch andere Vermieter:innen in die Fortführung des Projektes einzubinden und somit langfristig immer mehr Menschen den Weg von der Straße in eine eigene Wohnung und ein stabilisiertes Leben zu ermöglichen. Das Gelingen der ersten Projektphase wird ausschlaggebend sein und kann in die Zukunft geschaut auch eine Initialzündung sein. Wir wünschen dem Start des Projektes viel Erfolg und werden es tatkräftig unterstützen!“