Sanierungskonzept des Flughafens Leipzig/Halle nicht auf Kosten der operativ tätigen Beschäftigten und weiterer Steuergelder!

Marianne Küng-Vildebrand

Die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) informiert in ihrem Geschäftsbericht 2022 über eine Steigerung der Personalkosten um 49 Prozent (!) zum Vorjahr. Begründet wird diese durch Umstrukturierungen.
Im Klartext heißt das, dass die Managergehälter erheblich angehoben wurden – durch einen organisatorischen Trick. Indem die Manager von den Flughäfen Leipzig und Dresden zur Dachgesellschaft Mitteldeutscher Flughafen AG zugeordnet wurden, war schnell eine Begründung herzgezaubert. Bereits im vergangenen Herbst war durchgesickert, dass allein das Gehalt des Vorstandsvorsitzenden mit 65.000 Euro erhöht wurde. Und das alles obwohl der Flughafen auch im Jahr 2022 rote Zahlen schrieb und einen Verlust von 36,5 Millionen Euro auswies.

Es ist daher völlig nachvollziehbar, dass die Beschäftigten nun streiken und die Nase gestrichen voll haben. Völlig unhaltbar sind zudem die viel zu geringen Landegebühren und die dadurch entstehenden roten Zahlen. Damit finanzieren der Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig indirekt die Gewinne der an den Flughäfen ansässigen Fluggesellschaften. Die dadurch entstehenden Finanzlöcher sollen nun von den operativ arbeitenden Beschäftigten gestopft werden über Lohnkürzungen, Arbeitszeiterhöhungen und sogar Stellenabbau.

Marianne Küng-Vildebrand, Sprecherin für Wirtschaft und Beschäftigung, erklärt dazu: „Das ist eine doppelte Abzocke! Erst werden Airlines mit Millionengewinnen durch die Erhebung zu geringer Landegebühren indirekt subventioniert. Dann sollen die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler die dadurch und durch aufgeblasene Managergehälter entstandenen Finanzlöcher der MFAG stopfen.

Zu guter Letzt verweigern die Manager mit Selbstbedienungsmentalität den im täglichen Geschäft hart schuftenden Beschäftigten eine angemessene Vergütung, sondern planen auch noch die Abschaffung von Zuschlägen und Sonderzahlungen für die Mitarbeitenden. Gleichzeitig ist die wöchentliche Arbeitszeit höher als an verschiedenen anderen Airports. Das ist im höchsten Maße ungerecht und wird von uns scharf kritisiert. Diese Geschäftsmodelle sind nicht tragbar!“