Safety first – auch für Vögel!

Der Naturschutzbund (NABU) Leipzig veröffentlichte am Montag eine traurige „Todesanzeige“: Innerhalb eines Tages sind am Technischen Rathaus in der Prager Straße 38 Meisen gegen die hiesige Fensterfront geflogen und verstorben.

Die Fraktion Die Linke im Leipziger Stadtrat hat einen Antrag ins Verfahren gebracht, der fordert, bei künftigen Bauvorhaben der Stadt Leipzig sowie ihrer Beteiligungsunternehmen sicherzustellen, dass auf große Glasflächen verzichtet wird oder dass diese vogelsicher sind (https://gleft.de/5xm). Auch bei städtebaulichen Wettbewerben und bei der Erstellung von Bebauungsplänen ist darauf hinzuwirken.

Michael Neuhaus, Sprecher für Umwelt der Fraktion, erklärt dazu: „Glasfassaden sind die Vogel-Killer Nummer Eins! Deswegen hatte unsere Fraktion schon 2022 den Antrag „Glasklar für Vogelschutz“ eingebracht (https://gleft.de/5xn), mit welchem unter anderem verpflichtende Beratungsangebote zum vogelsicheren Bauen durch den Stadtrat beschlossen wurden. Jetzt müssen wir anscheinend einen Schritt weiter gehen.

Auch wenn Glasfassaden keine direkte Tötungsabsicht verfolgen, tragen sie doch dazu bei, dass heimische- und Zugvögel durch Vogelschlag sterben und können damit auch Verstöße gegen das Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG) bedeuten. In einer wachsenden und sich verdichtenden Stadt wie Leipzig müssen wir deshalb alle Stellschrauben nutzen, die uns zur Verfügung stehen, um die wildlebenden Tiere nicht zusätzlich zu gefährden. Da die Stadt Glasfassaden nicht verbieten oder beauflagen kann, wollen wir sie wenigstens vermeiden. Dadurch wird außerdem mehr Begrünung an öffentlichen Gebäuden und somit mehr Spielraum für die Klimaanpassung ermöglicht.

Die Stadt muss hier mit gutem Beispiel vorangehen- damit aus Piepmatz nicht Piepmatsch wird.“