Rolle rückwärts des Ministerpräsidenten

Dr. Lothar Tippach

Wer nach dem Interview des Ministerpräsidenten in der Leipziger Volkszeitung vom 25. Februar 2003 noch weiß, was die Auffassung der Landesregierung in Sachen Campusneubau ist, muss über traumdeuterische Fähigkeiten verfügen.

Wer nach dem Interview des Ministerpräsidenten in der Leipziger Volkszeitung vom 25. Februar 2003 noch weiß, was die Auffassung der Landesregierung in Sachen Campusneubau ist, muss über traumdeuterische Fähigkeiten verfügen.

Offensichtlich hilft der Ministerpräsident seinem Minister Rößler, immer neue Nebelwände zu produzieren, die keiner mehr durchdringt.

Am 5. Februar wurde von ihm erklärt: „Wenn die Uni dagegen ist, wird die Kirche nicht gebaut.“ Die Uni ist, wie die Mehrheit der Leipziger dagegen, also wird die Kirche nicht gebaut, oder wie, Herr Ministerpräsident?

Wir fordern die Staatsregierung auf, zu der Vereinbarung mit der Universität, wie sie vor dem Kabinettsbeschluss im Januar 2003 bestand, zurückzukehren.

Nicht die Interessen der Leipziger CDU und einer Landesregierung, die nicht weiß, was sie will, dürfen entscheidend sein. Allein entscheidend ist, wie es gelingt, bis zum Jubiläumsjahr 2009 einen Campusneubau zu realisieren, der eine optimale Funktionalität einer akademischen Stätte für Lehre, Forschung und Studium und eine hohe Qualität der städtebaulichen Einbindung des Campus in die Leipziger Innenstadt gewährleistet. Wir fordern den Oberbürgermeister auf, sich im Einvernehmen mit der Universität dafür weiter einzusetzen.

Dazu braucht es zügiges Handeln und keine weiteren Ausflüchte der Landesregierung.