Realistischere Sicht auf Leipziger Arbeitsmarkt geboten – Abstand zu Dresden und Chemnitz weiter gewachsen

Dr. Dietmar PellmannSozialpolitischer Sprecher

In der Stadt Leipzig stieg die Zahl der Arbeitslosen im Juli um 1.126, während es in ganz Sachsen nur 647 Personen waren. In Chemnitz ging die Zahl sogar zurück.

In der Stadt Leipzig stieg die Zahl der Arbeitslosen im Juli um 1.126, während es in ganz Sachsen nur 647 Personen waren. In Chemnitz ging die Zahl sogar zurück. Obwohl es auch in Dresden immerhin einen Anstieg um 468 Arbeitslose gab, ist damit der Negativabstand Leipzigs zu diesen beiden Städten weiter gewachsen. Das kommt überhaupt nicht überraschend, widerlegt aber die gerade in letzter Zeit immer wieder verbreitete These, dass Leipzig hinsichtlich seiner Wirtschaftsentwicklung näher an das Niveau der anderen beiden sächsischen Metropolen herangerückt sei. Die Ursachen für diese Situation sind seit langem bekannt und liegen vor allem in einer eklatanten Benachteiligung Leipzigs bei der Wirtschaftsförderung durch den Freistaat Sachsen.
Deshalb genügt es nicht, Optimismus zu verbreiten.  Dafür gibt es keine ausreichende Grundlage. So muss der zuständige Wirtschaftsbürgermeister Uwe Albrecht (CDU) endlich aus dem Sommerschlaf erwachen und sich dafür einsetzen, dass das Beschäftigungsprogramm Kommunalkombi, das schon am 1. Mai beginnen sollte, endlich in Gang kommt. Darüber hinaus sind alle Widerstandskräfte zu bündeln, um die durch die Bundesregierung für den Beginn 2008 geplante  Streichung von ABM für Langzeitarbeitslose abzuwenden.
Ob bei alledem die Voraussage der Agentur für Arbeit eintrifft, dass die Arbeitslosenquote in Leipzig bis Oktober unter 14 Prozent absinkt, ist abzuwarten. Skepsis bleibt jedenfalls angesagt, denn am Konjunkturhimmel ziehen bereits dunkle Wolken auf.