PDS unterstützt Dialog zum Stadtumbau

Dr. Volker KülowKulturpolitischer SprecherSiegfried SchlegelSprecher für Stadtentwicklung

Leipzig braucht einen Pakt der Vernünftigen. Ohne Vernunft, ohne Kompromisse sowie Anerkennung von Realitäten und Sicht auf die ganze Stadt werden die komplizierten Prozesse beim Stadtumbau nicht zu bewältigen und als Chancen für die Stadterneuerung zu nutzen sein.

Während eines Gesprächs der Initiatoren des Offenen Briefes an den Oberbürgermeister zur Gründung eines Kulturrates mit dem kulturpolitischem Sprecher der PDS-Fraktion, Dr. Volker Külow, sowie dem Sprecher für Stadtentwicklung, Siegfried Schlegel, wurde Unterstützung für einen sachlichen Dialog zwischen Kulturschaffenden und den Stadtratsausschüssen Kultur sowie Stadtentwicklung und Bau zugesagt.
Auch ein Beschluss des PDS-Stadtverbandes mahnt zu Verantwortung und Versachlichung der Debatten beim Stadtumbau. Leipzig braucht einen Pakt der Vernünftigen. Ohne Vernunft, ohne Kompromisse sowie Anerkennung von Realitäten und Sicht auf die ganze Stadt werden die komplizierten Prozesse beim Stadtumbau nicht zu bewältigen und als Chancen für die Stadterneuerung zu nutzen sein. Leipzig wird nur dann regionales Zentrum des urbanen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens bleiben, wenn es unter den Bedingungen des demografischen Wandels mit stagnierender oder schrumpfender Bevölkerung eine den sich ändernden sozialen und wirtschaftlichen Strukturen entsprechende regionale und städtische Erneuerung vollzieht, die staatlich gefördert werden muss. Stadtumbau, der für Betroffene immer schmerzlich ist, wird um so erträglicher sein, wenn alle, also auch alle Stadtteile ihren Anteil dazu leisten.
Unklar ist bisher, für welche Inhalte der Kulturrat stehen will. Geht es nur um Bauten der Gründerzeitepoche der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in privilegierten Stadtquartieren, wie vor allem von Herrn Wolfram Günther vertreten oder um das Bauerbe aller Epochen, wie dies die Initiatoren des Briefes erläuterten?
Wer ein Höchstmaß an Einfluss für sich reklamiert, muss sich auch gesamtstädtischen Ansprüchen und Problemen stellen. Dazu gehört eine funktionierende städtische Infrastruktur, die Erfüllung zeitgemäßer Ansprüche an Wohnen, Arbeiten und Freizeit ebenso wie die Berücksichtigung von Interessen verschiedener Bevölkerungsgruppen. Die finanziellen Möglichkeiten haben immer eine entscheidende Rolle gespielt.
Für die PDS-Fraktion ist ein solches Forum vorstellbar. Aus diesem Grunde wird der Kulturausschuss auf Vorschlag von Dr. Volker Külow die Initiatoren des Offenen Briefes demnächst einladen. Die Befassung der Stadtbezirks- und Ortschaftsräte sowie unmittelbare Einbeziehung der jeweiligen Bürgervereine in Planungsvorhaben kann es jedoch nicht ersetzen.