Mietentscheidungen benötigen Augenmaß

Siegfried SchlegelSprecher für Stadtentwicklung

Das Vorhaben der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB), die Nettokaltmieten in der Theklaer Erla-Siedlung um 20 Prozent zu erhöhen, sollte nochmals überdacht werden.

Das Vorhaben der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB), die Nettokaltmieten in der Theklaer Erla-Siedlung um 20 Prozent zu erhöhen, sollte nochmals überdacht werden.

Das seit 1995 auch in Ostdeutschland in vollem Umfang geltende Miethöhegesetz lässt zwar seit 1999 einseitige Mieterhöhung durch den Vermieter innerhalb von drei Jahren um 20 Prozent zu. Dennoch ist bei derartigen Entscheidungen Augenmaß geboten, da die Haushaltseinkommen in Leipzig innerhalb der letzten Jahre stagnierten bzw. sogar leicht rückläufig waren. Hinzu kommen absehbare Einkommensverluste der Bürgerinnen und Bürger durch die mit dem 1. Januar 2005 gültigen Hartz-Gesetze. Für die Vermieter sollte zudem auch der überdurchschnittliche Wohnungsleerstand Anlass sein, bei ihrer Mietpolitik ein hohes Maß an Sensibilität zugrunde zu legen.