Leipziger Arbeitsmarkt: Gelassenheit ist fehl am Platz

Wolfgang DeneckeBeschäftigungspolitischer Sprecher

Die Arbeitslosigkeit ist in Leipzig im November nochmals leicht zurückgegangen. Angesichts des konjunkturellen Abschwungs ist allerdings zu befürchten, ein letztes Mal.

Die Anzahl der Firmen, die aufgrund verschlechterter Auftragslage ihre Produktion bereits drosseln, Kurzarbeit beantragen oder Stellen kürzen, nimmt auch in unserer Region beängstigenden zu. Das wird nicht ohne Folgen bleiben.
Mit einer Arbeitslosenrate von 14,5 Prozent liegt Leipzig nach wie vor deutlich hinter Dresden (10,4 Prozent) und Chemnitz (11,8 Prozent). Der Sockel, mit dem der hiesige Arbeitsmarkt in die Abschwungphase geht ist damit deutlich höher als in den vergleichbaren sächsischen Großstädten. Dabei sind die über 10.000 Arbeitslosen, die in den verschiedenen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen geparkt sind, noch gar nicht mitgerechnet.
Die Stadtverwaltung übt sich dennoch in Gelassenheit. Doch nicht nur das. Sie kürzt sogar mit der Fortschreibung des Haushaltskonsolidierungskonzeptes jährlich 300.000 Euro kommunale Fördermittel für Beschäftigungsmaßnahmen mit der Begründung, die Bundesregierung will für den Beginn des nächsten Jahres ohnehin Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Langzeitarbeitlose abschaffen. Vorauseilender Gehorsam, denn einen bindenden Beschluss gibt es dazu bislang noch nicht. Eine solide Haushaltsplanung ist das mit Blick auf die schon jetzt für 2009 erkennbaren Turbulenzen auf dem Leipziger Arbeitsmarkt mit Nichten.