Leipzig braucht gesundheitliche Anpassung an den Klimawandel

Dr. Volker Külow

LINKE regt Ausarbeitung Hitzeaktionsplan bis zum II. Quartal 2023 an

Der beschleunigte Klimawandel hat dramatische Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, die auch in der Bundesrepublik immer spürbarer werden.  Für die Menschen in unserem Land geht es vor allem um die Folgen ansteigender Hitze und zunehmender Extremwetterereignisse. Von den sich häufenden Hitzesommern ist auch Leipzig nachdrücklich betroffen, wie die signifikante Übersterblichkeit im Sommer 2018 unterstreicht (siehe Sozialreport 2021, Seite 168).    

Mit dem Sofortmaßnahmenprogramm zum Klimanotstand 2020 gibt es in Leipzig ein solides Fundament für die Gestaltung der Klimaanpassung, explizit genannt ist das Handlungsfeld Klimawandel und Gesundheit allerdings nicht. Auch einzelne Aktivitäten der Stadt wie z.B. Stadtkühlung durch einzelne Begrünungsmaßnahmen, mehr Trinkbrunnen oder die Gesundheitstipps für heiße Tage (www.leipzig.de/hitzetipps) können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ausarbeitung eines strukturierten Hitzeaktionsplanes erst noch erfolgen muss, damit Klimaschutz und Gesundheit in unserer Stadt künftig eine bessere Allianz bilden und zur Lebensqualität beitragen können.

Um vor allem hitzesensible Gruppen zu schützen (dazu zählen u.a. ältere Menschen, Kinder, pflegebedürftige, körperlich und psychisch vorerkrankte, geistig behinderte und suchtkranke Menschen, Schwangere und unter freiem Himmel Arbeitstätige), beantragen wir bis zum II. Quartal 2023 die Ausarbeitung eines Hitzeaktionsplans mit mehreren Schwerpunkten (gleft.de/4D4): Neben einer besseren Risikokommunikation, um die Anpassungsfähigkeit der Bevölkerung an Hitze zu steigern, und dem Management von Akutereignissen geht es vor allem um langfristige Maßnahmen zur Vorbeugung hitzebedingter Gesundheitsschäden.    

Bei der Erarbeitung des Hitzeaktionsplans sollen neben den zuständigen Verwaltungsstellen auch umfassend die gesundheitsbezogenen Institutionen, wissenschaftliche Institute, die Stadtgesellschaft, Träger sozialer Einrichtungen wie Seniorenheimen, Kindertagesstätten und Schulen sowie natürlich auch externe Fachleute einbezogen werden. Wir begrüßen sehr, dass die Letztgenannten am 24. März 2022 im Rahmen der Fachmesse „therapie LEIPZIG“ zu einem Hitzeforum einladen, um für dieses wichtige Thema die Öffentlichkeit weiter zu sensibilisieren.