Lehrstellensituation wird seit Jahren schön geredet

Rüdiger UlrichStadtrat und Geschäftsführer

Trotz der vom Chef der Leipziger Agentur für Arbeit, Wolfgang Steinherr, gezogenen positiven Bilanz auf dem Lehrstellenmarkt kann keine Entwarnung für die Berufsausbildung gegeben werden.

Trotz der vom Chef der Leipziger Agentur für Arbeit, Wolfgang Steinherr, gezogenen positiven Bilanz auf dem Lehrstellenmarkt kann keine Entwarnung für die Berufsausbildung gegeben werden. Derzeit kann lediglich jedem zweiten Ausbildungswilligen ein Angebot gemacht werden und aus den vergangenen Jahren wird nach wie vor eine große Anzahl junger Menschen ohne Ausbildungsplatz in zweit- oder drittklassigen Angeboten geparkt. 60 % der Ausbildungsplatzsuchenden bemüht sich seit mehr als einem Jahr um eine Lehrstelle.

Herr Steinherr verweist zwar auf die leichte konjunkturbedingte Entspannung. Das kann dennoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahl vollwertiger Ausbildungsplätze im dualen System nach wie vor völlig unzureichend ist, um jungen Menschen eine Zukunft im Berufsleben zu sichern. Der viel gelobte Ausbildungspakt ist damit auch in Leipzig noch nicht angekommen.
Vor diesem Hintergrund muss die kommunale Wirtschaftsförderung, wie auch die verantwortlichen Kammern und die ansässigen Unternehmen selbst ihre Anstrengungen erhöhen, um die Zahl der Ausbildungsplätze im dualen System deutlich zu steigern.