Leerstandskarte für Gewerbeimmobilien beschreibt nur Status quo

Siegfried SchlegelSprecher für Stadtentwicklung und Bau

In der LVZ vom 24.10.2006 forderte Mathias Reuschel, Gesellschafter der S&P Sahlmann Beteiligungs- und Managementgesellschaft eine GewerbeLeerstandskarte. Die Linksfraktion. PDS im Leipziger Stadtrat teilt die Skepsis der Stadtverwaltung.

In der LVZ vom 24.10.2006 forderte Mathias Reuschel, Gesellschafter der S&P Sahlmann Beteiligungs- und Managementgesellschaft eine GewerbeLeerstandskarte. 
Die Linksfraktion. PDS im Leipziger Stadtrat teilt die Skepsis der Stadtverwaltung.  Eine solche Karte beschreibt nur einen Ist-Zustand. Mit Stadtentwicklung sollen aber Ziele für Stadt- und Ortsteile beschrieben werden.  Dafür sind kleinräumige anonyme Leerstands-zahlen oder Sozialangaben ausreichend.  Was den Handel betrifft, gibt es dafür das wiederholt aktualisierte Stadtteilzentrenkonzept oder Angaben im Flächennutzungsplan sowie den Stadtentwicklungsplan gewerbliche Bauflächen.  In der Marktwirtschaft müssen Investoren selbst prüfen, welcher Bedarf  in Größe und Vielfalt an welchem Ort unmittelbar besteht.  Gewerbeimmobilien sind - anders als Wohnungen - außerdem meist großflächig zugeschnitten und können kurzfristig vom Vermieter dem unmittelbaren Bedarf baulich angepasst werden. Bedenken haben wir auch aus datenschutzrechtlichen Gründen. Wenn Grundstückseigentümer freiwillig solche Angaben zur besserer Vermarktung ihrer Angebote machen und sich zu diesem Zweck zusammenschließen, können sie dies tun. Sollten Immobiliengesellschaften ein solches Instrument benötigen, können sie das auf eigene Kosten, aber nicht der Allgemeinheit erstellen. Sonst stellt sich die Frage, wozu sie dann da sind. Außerdem muss nicht nur die einmalige Erstellung bedacht werden. Viel aufwändiger auch bei den Kosten ist die ständige Pflege der Daten.  Die Vermietung im Jahr 2005 zeigt, dass die Stadt Leipzig und Gewerbeflächenvermieter mit vorhandenen Konzepten und Strategien auf einem guten Weg sind.