Kein Steppenrasen in Leipzig!

Michael Neuhaus

Die Hitze setzt Mensch und Natur zu. Die Grünflächen in der Stadt wechselten ihre Farbe schon vor Wochen von saftigem Grün zu verbranntem Gelb. In letzter Zeit häufen sich die Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern, dass auch bei Temperaturen von über 30 Grad die Rasenflächen vor ihrer Haustür bis zum blanken Boden heruntergemäht werden. Diese Praxis ist unökologisch und stellt für Pflanzen und Tiere eine enorme Belastung dar.

Michael Neuhaus, Sprecher für Umwelt der Fraktion DIE LINKE. Im Leipziger Stadtrat, erklärt dazu: „Bei solch extremen Temperaturen zu mähen, ist absurd. Grünflächen sind ein Mittel gegen die Hitze, sie können die Umgebung um mehrere Grad abkühlen. Bei praller Sonne mit einem Mähtraktor über nahezu verbrannte Erde zu brettern, mag zwar im Sinne der Vertragserfüllung sein, aber es ist sicher weder ökologisch noch eine Maßnahme der Klimaanpassung.

Der Rasen sollte nur dann gemäht werden, wenn es unbedingt sein muss, z. B. aufgrund erhöhter Brandgefahr! Schon im letzten Jahr hatte der Stadtrat diese Vorgehensweise für alle Grünflächen in Besitz der Kommune beschlossen. Allerdings ist der Handlungsspielraum der Stadt begrenzt, da nur ein Teil der städtischen Grünflächen von der Stadtreinigung direkt gepflegt wird. Externe Firmen sind zwar ebenfalls dazu angehalten, bei hohen Temperaturen nicht mehr zu mähen, jedoch ist die Kontrolle dieser Maßgabe nahezu unmöglich. Noch weniger Einfluss hat die Stadt auf private Unternehmen. Wir appellieren an diese, bei Hitze nicht zu mähen!“

Bürgerinnen und Bürger, denen auffällt, dass dies trotzdem passiert, können sich an die Geschäftsstelle der Fraktion wenden und uns Ort und Zeitraum der Mäharbeiten sowie die beauftragte Pflegefirma bzw. das beauftragende Unternehmen (z.B. Wohnungsunternehmen) mitteilen. Eine entsprechende Email kann an linksfraktion@leipzig.de gesendet werden. Unsere Stadträt:innen werden darauf hinwirken, dass nicht mehr gemäht wird.

Ebenso plant unsere Fraktion einen Antrag mit der Forderung, dass die Stadt die von ihnen beauftragten Unternehmen erneut sensibilisieren und beim Abschluss von Neuverträgen gezielt auf diese Regelung achten soll.