Jetzt die Chance nutzen, um Betreuungslage in Leipzig zu verbessern!

Juliane Nagel und William Rambow

Die LVZ berichtete am 5. Februar über städtische Pläne zur Schließung von Kindertagesstätten in Leipzig. Begründet wird dies mit einem Rückgang der Geburten in unserer Stadt. Entgegen vorangegangener Prognosen wurden im Jahr 2022 etwa 500 weniger Kinder geboren, als noch in den Jahren zuvor. In den Bezirken Mitte, Südost, West und Alt-West sollen deshalb nun auslaufende Mietverträge von Kitas nicht verlängert oder die Einrichtungen gänzlich geschlossen werden.

Dazu erklärt William Rambow, Sprecher für Kinder und Jugend der Fraktion Die Linke im Leipziger Stadtrat: „Die Pläne der Verwaltung sind eindeutig zu kurz gedacht und vor allem schlecht kommuniziert. Anstatt bei den Kitas pauschal den Rotstift anzusetzen, sollten die Stadt und der Freistaat Sachsen gerade jetzt Geld in die Hand nehmen, um den Betreuungsschlüssel in überversorgten Stadtteilen zwischenzeitlich eigenhändig zu erhöhen. Wir sollten jetzt nicht kurzsichtig handeln, denn in der Zukunft könnten wir wieder mehr Plätze benötigen. Darauf sollten wir als Stadt langfristig vorbereitet sein, um nicht wieder in Versorgungsnot zu geraten, wie noch vor drei Jahren. Das geht aber nur, wenn der Sächsische Bildungsminister vom Reden ins Handeln kommt und die Kita-Finanzierung anpasst.“

Juliane Nagel, Sprecherin für Kinder, Jugend und Migration, ergänzt: „Sachsen hat einen der schlechtesten Kita-Betreuungsschlüssel bundesweit. Werden jetzt Einrichtungen geschlossen, vergeben wir die Chance, endlich etwas an diesem Missstand zu ändern. Erst im Dezember konnten wir uns als Linksfraktion mit unserem Antrag ‚Weiterentwicklung der frühkindlichen Bildungsstrategie der Stadt Leipzig‘ (https://gleft.de/5sB) durchsetzen. Mit dem Handlungsprogramm verbessern wir den Betreuungsschlüssel in besonders belasteten Kindertageseinrichtungen gezielt aus dem kommunalen Haushalt. Zudem wollen wir den Einstieg in das, was gemeinhin demografische Dividende genannt wird: das Fachpersonal trotz sinkender Belegung halten und damit indirekt den Betreuungsschlüssel verbessern.“

Beide erklären abschließend: „Die Stadt tut gut daran, Transparenz zu schaffen und die Träger von Kita in den Prozess der mittel- und langfristigen Kita-Platzentwicklung gut einzubeziehen – das haben wir bereits im Jugendhilfeausschuss eingefordert. Die Kita-Platzentwicklung sollte behutsam und weitsichtig vonstattengehen und dazu genutzt werden die Erzieher*innen zu entlasten und gleiche Bildungschancen für alle Kinder zu schaffen.