Ist für Jung der Bürgerwille „ohne Belang“?

Dr. Ilse LauterFraktionsvorsitzende

Für Oberbürgermeister Jung wird nicht nur der Zeitplan für seine Privatisierungsabsichten eng. Inzwischen wandert er auf dem scharfen Grat zwischen Privatisierungsdruck und Bürgermeinung.

Für Oberbürgermeister Jung wird nicht nur der Zeitplan für seine Privatisierungsabsichten eng. Inzwischen wandert er auf dem scharfen Grat zwischen Privatisierungsdruck und Bürgermeinung. Dabei wird offensichtlich auch die Luft dünn. So lässt er sich zu einer kurzatmigen Diskreditierung des Bürgerbegehrens hinreißen. Wenn das Bürgerbegehren für den Oberbürgermeister tatsächlich „ohne Belang“ ist, missachtet er die begründeten Sorgen der Leipzigerinnen und Leipziger. Sicher wollen die Bürgerbegehrten über mehr als den Stadtwerkeverkauf selbst entscheiden. Entgegnet wird ihnen mit Paragraphenreiterei statt mit Bürgernähe. In der Antrittsrede des Oberbürgermeisters klang das noch anders.
Der Sauerstoffmangel in der Höhenluft führt indes noch zu einer anderen Konfusion: Burkhard Jung verwechselt den Verkauf kommunaler Unternehmen mit dem Verkauf ihrer Bestände. Stattdessen sollte er sich in die Ebene der Realitäten begeben und sich die Mühe machen, das Bürgerbegehren wenigsten zu lesen. Er wird kein Wort von dem Verkauf einzelner Immobilien finden.