Integrierte Lösungen für Verkehr, Grün- und Gewässeröffnung auf dem Ring

Siegfried SchlegelSprecher für Stadtentwicklung

Derzeit laufende Planungen für Verkehrslösungen sowie zukünftige Grüngestaltungen und hochwasserschutzgerechte Gewässerführungen mit Öffnung von attraktiven und erlebbaren Flussabschnitten werden von der Linksfraktion unterstützt.

1997 wurde ein PDS-Antrag für ein Freiraumkonzept auf dem Promenadenring abgelehnt, der Grüngestaltung und Verkehrsbelange integrieren sollte. Aber schon 2004/2005 wurde im Rahmen der Olympiaplanungen eine Stadtwerkstatt zu diesem Thema durchgeführt. Nunmehr bedarf der als Regenrückhaltebecken unterirdisch gebaute Gewässerabschnitt zwischen Käthe-Kollwitz- und Gottschedstraße dringend einer Erneuerung.

Die bereits geöffneten Pleißemühlgraben-Abschnitte haben das großräumige Regenrückhaltebecken für den Hochwasserschutz überflüssig gemacht. Deshalb kann das Gewässer in einen kleinräumigeren Tunnel geführt werden.

Der Ring ist im Abschnitt Gottsched- und Käthe-Kollwitz-Straße am meisten eingeschnürt. Da  nicht das Parkgrün oder angrenzende Gebäude verschwinden sollen, sollte der Pleißemühlgraben nicht um jeden Preis in diesem Flussabschnitt geöffnet werden. Die vorhandene Verkehrsfläche für Straßenbahn, Auto- und Fahrradverkehr kann nicht verjüngt werden, zumal auf dem Ring Abbiegespuren für die Andienung der Tiefgaragen oder für Touristenbusse, beispielsweise zum Erreichen der Thomaskirche, benötigt werden.

Der Vorschlag eines schmalen Fußweges und des Baus mehrerer Brückenstege zur Erschließung der Gebäude und einer notwendigen Straßenbrücke in der Bosestraße bei einer Pleißemühlgraben-Öffnung stellt keine städtebaulich befriedigende Lösung dar. Bei einer Reduzierung der Fahrspuren würde dies unweigerlich die Verlagerung von Verkehr in andere Straßen bedeuten, deren Verbreiterung ebenfalls nicht vorgesehen ist. Auch der Aufschrei der Anwohner aus benachbarten Wohngebieten wegen Schleichverkehr ist schon jetzt zu hören.

Hinsichtlich der Öffnung weiterer Flussabschnitte sind klare Prioritäten, auch vor dem Hintergrund der prekären Haushaltslage, zu beachten. In den nächsten Jahren stehen zuallererst  die Öffnung des Elstermühlgrabens zwischen Schreberbad und Jahnallee sowie des Pleißemühlgrabens im Bereich Simson-/Lampestraße auf der Agenda.