Innenstadt ist vor allem Wettbewerb der Angebote

Siegfried SchlegelStadtrat Wahlkreis 1

Die von der Stadtverwaltung mit dem Investor ausgehandelten Rahmenbedingungen für die Neubebauung am Brühl stellen einen Kompromiss dar. Unsere wesentlichsten Forderungen nach Begrenzung der Gesamthandelsfläche auf max. 28.000 m2 und nach Realisierung der beschlossenen Wohnfläche am Standort Brühl sind berücksichtigt worden.

Die von der Stadtverwaltung mit dem Investor ausgehandelten Rahmenbedingungen für die Neubebauung am Brühl stellen einen Kompromiss dar. Unsere wesentlichsten Forderungen nach Begrenzung der Gesamthandelsfläche auf max. 28.000 m2 und nach  Realisierung der beschlossenen Wohnfläche am Standort Brühl sind berücksichtigt worden.
Auch wenn der Investor bezüglich der Handelsfläche scheinbar schmerzhaft nachgeben musste, wird letztlich auch er bei entsprechenden Wettbewerbsergebnissen von der multifunktionalen Nutzung, von gelungenen städtebaulichen Strukturen und gelungener differenzierter Fassadengestaltung profitieren.  Die anspruchsvollen Rahmenbedingungen für das Brühlareal sind Herausforderung und Chance zugleich.

Mit dem Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan vom April 2003 gab es eine klare politische Mehrheit für die Neubebauung des Brühl-Areals mit den Funktionen Einkaufen und Wohnen. Die PDS-Fraktion, die eigentlich eine Nachnutzung favorisiert hatte, konnte zumindest eine Stadtratsmehrheit und die Stadtverwaltung für ca. 15.000 m²  Neubauwohnfläche gewinnen, was den jetzigen 20 % der Bruttogesamtfläche entspricht.
Neben Handelsflächengröße und Passantenströmen ist für den Innenstadthandel vor  allem auch das Angebot maßgebend. Wiederholt wird kritisiert, dass ein großflächiger Lebensmitteleinkaufsmarkt mit mehr als Feinkostangeboten und mit Alltagspreisen fehlt. Ebenso gibt es in zahlreichen Bekleidungsläden scheinbar nur Abteilungen mit Kinder- und Jugendweihe- bzw. Konfirmationsgrößen. Die Händler der Innenstadt haben fast 3 Jahre Zeit, sich auf die neuen Bedingungen einzustellen. 

Besonders gefragt sind auch die Architekten, damit im Wettbewerbsverfahren eben kein auswechselbares Einkaufszentrum mit „lauwarmer Architektur“ entsteht.

Hervorzuheben ist das Interesse und die Bereitschaft des Investors MfI, die zahlreichen Vorschläge vieler Leipziger aufgreifend, Kultur in Form einer Kleinkunstbühne für das Kabarett Pfeffermühle und Museumsnutzung, beispielsweise das Traditionsmuseum der Deutschen Fußballbundes, in das Vorhaben zu integrieren und die bisherige Nutzungsmischung zu erweitern.  

Stadtrat Siegfried Schlegel, zu dessen Wahlkreis das Stadtzentrum gehört, wird in einem öffentlichen Forum am 4. April im Liebknechthaus in der Braustraße mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern den verhandelten Kompromiss zur Brühl-Neugestaltung diskutieren.