Grünau braucht keinen eigenen Bürgermeister, sondern mehr tätige Aufmerksamkeit durch die ganze Stadt

Dr. Dietmar PellmannStadtrat

In der heutigen Ausgabe der Leipziger Volkszeitung wird das Mitglied der CDU-Stadtratsfraktion und DSU-Vertreter, Karl-Heinz Obser, mit der Forderung zitiert, für Grünau einen eigenen Bürgermeister zu bestellen.

In der heutigen Ausgabe der Leipziger Volkszeitung wird das Mitglied der CDU-Stadtratsfraktion und DSU-Vertreter, Karl-Heinz Obser, mit der Forderung zitiert, für Grünau einen eigenen Bürgermeister zu bestellen.

Dieses Ansinnen ist populistisch, weil es den Eindruck vermittelt, als hänge das Wohl und Wehe Grünaus von einer einzigen Person ab. Darüber hinaus ist es gesetzeswidrig, weil ein solches Amt nur in juristisch selbstständigen Gemeinden oder als Fachbeigeordneter in einer Großstadt möglich ist. Vielleicht will Herr Obser aber Grünau von der Stadt Leipzig abspalten, was absurd wäre. Grünau gehört zu Leipzig und ist ohne Leipzig nicht überlebensfähig.

Anstatt derartige Abspaltungsappelle zu verkünden, sollten die in Grünau wohnenden und hier gewählten Stadträte noch viel mehr die tätige Aufmerksamkeit Leipzigs für ihren Stadtteil einfordern.

Wir brauchen Mehrheiten im Stadtrat,

· um endlich ein tragfähiges Entwicklungskonzept für Grünau zu verabschieden,
· um das Image von Grünau als einen Leipziger Stadtteil, in dem man sich wohl fühlen kann, zu stärken,
· um durch eine Propagierung der vielen Vorzüge von Grünau Menschen zum Wohnungswechsel in diesen Stadtteil zu ermuntern, anstatt immer mehr Wohngebäude abzureißen und
· um den vielen engagierten Grünauerinnen und Grünauern die Sicherheit zu geben, dass sie nicht nur mit entscheiden können, sondern ihre aktive Mitwirkung gefragt ist.