Gesetzlicher Mindestlohn ohne Wenn und Aber – Ideen von Michael Weichert jedoch völlig unbrauchbar

Dr. Dietmar PellmannSozialpolitischer Sprecher

Nun hat die Debatte um den gesetzlichen Mindestlohn auch die Leipziger Politszene erreicht, wie die Aussagen von Michael Weichert in der heutigen Ausgabe der Leipziger Volkszeitung dokumentieren. Allerdings erweisen sich die Vorschläge von Weichert nach mehr Flexibilität nicht nur als halbherzig, sondern als völlig untauglich.

Nun hat die Debatte um den gesetzlichen Mindestlohn auch die Leipziger Politszene erreicht, wie die Aussagen von Michael Weichert in der heutigen Ausgabe der Leipziger Volkszeitung dokumentieren.
Allerdings erweisen sich die Vorschläge von Weichert nach mehr Flexibilität nicht nur als halbherzig, sondern als völlig untauglich. Würden sie umgesetzt, wäre dies eine Verfestigung des wirtschaftlichen Rückstandes unserer Stadt gegenüber vergleichbaren Metropolen. Leipzig ist doch bereits heute die Stadt der Minijobs und Niedriglöhne. Viele  sind bekanntlich auf aufstockende soziale Leistungen angewiesen, obwohl sie einer vollen Beschäftigung nachgehen. Zudem liegt das durchschnittliche Arbeitnehmerentgelt in Leipzig mit 27.848 Euro beträchtlich unter dem von Zwickau (30.930 Euro) oder Dresden (29.547 Euro). Diese Unterschiede führen eher zu einer weiteren Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte. Die Anregungen Weicherts nach Beteiligung an Firmen oder nach Ansparung von Urlaubszeit durch Lohnverzicht nützen weder den Arbeitnehmern noch den Firmen. Was soll ein verlängerter Urlaub, wenn das Geld fehlt, ihn sinnvoll zu verbringen?
Deshalb braucht es auch und gerade für Leipzig den gesetzlichen Mindestlohn ohne Wenn und Aber.