Erheblicher Anstieg von Privatinsolvenzen bestätigt. Leipzig ist sächsische Armutshauptstadt

Dr. Dietmar PellmannSozialpolitischer Sprecher

Laut Angaben des Statistischen Landesamtes in Kamenz (Pressemitteilung 133/2007) hat imI. Quartal 2007 die Zahl der Privatinsolvenzen in Sachsen – Ausdruck für Überschuldung und absolute Armut – gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um mehr als ein Drittel zugenommen. Einsamer Spitzenreiter mit 555 neuen Verfahren ist die Stadt Leipzig.

Laut Angaben des Statistischen Landesamtes in Kamenz (Pressemitteilung 133/2007) hat im
I. Quartal 2007 die Zahl der Privatinsolvenzen in Sachsen – Ausdruck für Überschuldung und absolute Armut – gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um mehr als ein Drittel zugenommen. Einsamer Spitzenreiter mit 555 neuen Verfahren ist die Stadt Leipzig, während es in Dresden mit 243 nicht einmal halb so viel sind. Auch Chemnitz lag mit 173 Fällen weit unter dem Leipziger Niveau. Damit bestätigt sich erneut die These von Leipzig als der sächsischen Armutshauptstadt. Hauptursache für den Anstieg dürften gerade in Leipzig die Hartz-IV-Regelungen sein. Auch für die nächsten Jahre ist mit einem weiteren Anstieg der Privatinsolvenzen zu rechnen.

Insbesondere auf die anerkannten Schuldnerberatungen unserer Stadt kommen damit wesentlich umfangreichere Aufgaben zu, so dass sie eigentlich personell verstärkt werden müssten, was freilich höhere finanzielle Zuschüsse erfordert. Insbesondere der Freistaat Sachsen muss hier wesentlich stärker unterstützend eingreifen und den Leipziger Beratungsstellen mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Die Stadt Leipzig allein ist bereits gegenwärtig finanziell überfordert, weil sie vergleichsweise erheblich höhere Sozialausgaben als die anderen sächsischen Großstädte aufzubringen hat.