Der Bürgerwille zählt offenbar angesichts der üppigen Summe nicht

Dr. Ilse LauterFraktionsvorsitzende

Für Oberbürgermeister Jung sind, wie es scheint, die Würfel gefallen. Mit dem Eurozeichen in den Augen postuliert er, einem Angebot von 520 Mio. Euro könne man schließlich nicht widerstehen.

Für Oberbürgermeister Jung sind, wie es scheint, die Würfel gefallen. Mit dem Eurozeichen in den Augen postuliert er, einem Angebot von 520 Mio. Euro könne man schließlich nicht widerstehen.  Alle Argumente, die dafür sprechen, die Stadtwerke als Kern der städtischen Unternehmen der Daseinsvorsorge in kommunaler Hand zu belassen, werden mit Blick auf den warmen Regen vom Tisch gewischt. Und selbst die über 30.000 Stimmen der Leipzigerinnen und Leipziger, die sich dafür aussprechen, eine solche wichtige Entscheidung nicht am Souverän vorbei zu treffen, zählen angesichts der üppigen Summe nicht.
Wenn aber ein Bieter, der pikanter Weise selbst ein Staatsunternehmen ist, bereit ist, einen solchen Betrag zu zahlen, zeigt das nicht zuletzt auch, welch werthaltige Substanz man aus den Händen geben will. Die tatsächlichen Ursachen für die Schulden der Stadt werden so allerdings nicht beseitigt.
Entgegen anders lautenden Behauptungen hat die Linksfraktion beständig alternative Möglichkeiten auch für eine kurzfristige Entschuldung aufgezeigt, so z. B. die Ablösung des Gesellschafterdarlehens durch die LVV sowie den Verkauf von Beteiligungen, die nicht zur Daseinsvorsorge zu rechnen sind.