Beschäftigungsentwicklung stagniert auf niedrigem Niveau

Wolfgang DeneckeBeschäftigungspolitischer Sprecher

Laut Aussagen der Bundesagentur für Arbeit erreicht die Arbeitskräftenachfrage derzeit aufgrund der Wirtschaftskrise den tiefsten Stand seit vier Jahren. Sie rechnet für die kommenden Monate mit negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung.

Laut Aussagen der Bundesagentur für Arbeit erreicht die Arbeitskräftenachfrage derzeit aufgrund der Wirtschaftskrise den tiefsten Stand seit vier Jahren. Sie rechnet für die kommenden Monate mit negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung.
Die Leipziger Arbeitsmarktzahlen spiegeln diesen Zustand nur zum Teil wider. Der leichte Rückgang zum Vormonat relativiert sich im Vergleich zum Vorjahr. 377 Arbeitslose sind seit Juni 2008 hinzugekommen. Nach wie vor hoch ist indes der Anteil von arbeitslosen Alg-II-Beziehern mit 31.099. Das sind ca. 80 Prozent der registrierten Arbeitslosen. Leipzig liegt damit am Ende der Arbeitslosenstatistik des Freistaates.
Vor diesem Hintergrund ist es geradezu eine Unverfrorenheit, wenn der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, in der LVZ vom 23.06.2009 davon spricht, dass Leipzig „die Nase vorn hat“.
Wir haben heute in der Stadt eine arbeitsmarktpolitische Situation, die der von 2002 ähnelt. Sie wurde seinerzeit zum Anlass für die Hartz-Gesetzgebung genommen. Der Arbeitsmarkt ist derzeit genauso krisenanfällig wie damals. Hier offenbart sich die katastrophale beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitische Bilanz der vergangenen Jahre. Sie kulminiert derzeit in der Unfähigkeit der Stadtverwaltung, die zur Verfügung stehenden Mittel zur Beschäftigungsförderung durch entsprechende Konzepte und Maßnahmen abzurufen.