Arbeitslosigkeit in Leipzig steigt wieder – konjunkturelles Potential offenbar bereits ausgereizt

Wolfgang DeneckeArbeitsmarktpolitischer Sprecher

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass der derzeitige Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt an Ostdeutschland und vor allem auch an Leipzig vorbei geht, dann haben ihn die Daten vom August erbracht.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass der derzeitige Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt an Ostdeutschland und vor allem auch an Leipzig vorbei geht, dann haben ihn die Daten vom August erbracht. Entgegen dem erfreulichen Bundestrend stieg die Zahl der Arbeitslosen in Ostdeutschland saisonbereinigt wieder an. Für die Stadt Leipzig stieg sie sogar absolut um fast 700. Selbst wenn man auf den positiven Trend im Jahresvergleich verweist, zeigt sich, dass das konjunkturelle Potential zur Verbesserung der Arbeitsmarktlage in Leipzig offenbar ausgereizt ist. Über 44 000 Menschen sind in der Stadt ohne Beschäftigung. 34 000 von ihnen fallen unter Regelungen des SGB II und sind damit unmittelbar von Hartz IV betroffen.
Die Verwaltungsspitze kann diese Bilanz nicht mehr einfach zur Kenntnis nehmen. Zu lange wird bereits über ein Konzept für eine wirkungsvolle kommunalpolitische Beschäftigungsstrategie gesprochen, ohne dass konkrete Taten folgen. Daher hält die Linksfraktion an ihrem Antrag fest, in den nächsten Monaten eine Sondersitzung des Stadtrates zur wirtschafts- und beschäftigungspolitischen Situation in Leipzig durchzuführen. Hier müssen wirkungsvolle Beschlüsse im Interesse der Beschäftigungsentwicklung festgeschrieben werden.