Antisemitismus darf nicht unwidersprochen bleiben!

Fraktion Die Linke

Linksfraktion spendet für Wiederaufbau der Gedenkstele für SK Bar Kochba

Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Gedenkstele, die in der Elsterstraße 7 an den jüdischen Fußballklubs SK Bar Kochba erinnert, geschändet wurde. Das dort ansässige ehemalige Geschäftsgebäude des Vereins wurde in der Reichsprogromnacht am 9. November 1938 zerstört. 1939 zwangen die Nazis den Club zur Selbstauflösung. Viele seiner Mitglieder mussten fliehen, wurden verhaftet, deportiert und ermordet.

Im Juni 2018 weihten der Erich-Zeigner-Haus e.V. und die IG-Bau die Stele ein in Erinnerung an das grausame Schicksal jener Menschen. Schon einmal wurde die Gedenkstätte in der Vergangenheit beschmiert, konnte gereinigt werden. Dieses Mal haben die Täter den an der Stele befestigten metallenen Fußballer gewaltsam entfernt.

„Wir als Linke verurteilen diese Tat aufs Schärfste“, stellt Sören Pellmann, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Leipziger Stadtrat, stellvertretend für die Fraktion klar. „Wir befinden uns in aufwühlenden Zeiten: Rechtes Gedankengut scheint in der Gesellschaft wieder tragfähig zu werden. Die Schändung der Gedenkstele für den SK Bar Kochba reiht sich mutmaßlich ein in eine Liste antisemitischer Straftaten, die überall im Land passieren. Viele Vorfälle werden nie aufgeklärt oder heruntergespielt.

Wir dürfen die Augen nicht davor verschließen, dass der Faschismus in Deutschland wieder auf nahrhaften Boden trifft. Nicht zuletzt muss die vor wenigen Tagen bekanntgewordene Nachricht über eine geheime Konferenz zahlreicher AfD-Politikerinnen und –politiker mit Unternehmern und Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind, uns endlich wachrütteln!

Mit 300 Euro aus dem Spendenfonds der Fraktion werden wir die Wiederherstellung der Gedenkstele unterstützen. Antisemitismus darf nicht unwidersprochen bleiben. Der Angst, die er schüren will, darf niemals nachgegeben werden.“