Zum Umbau und Modernisierung Grassimuseum

Siegfried Schlegel

Bereits vor 2 Jahren musste der Stadtrat einen Folgebeschluss zu dem auf den Tag genau vor vier Jahren und einen Monat gefassten Baubeschluss fassen, also nicht wie in der Überschrift angeführt 2004!

Bereits vor 2 Jahren musste der Stadtrat einen Folgebeschluss zu dem auf den Tag genau vor vier Jahren und einen Monat gefassten Baubeschluss fassen, also nicht wie in der Überschrift angeführt 2004! Die PDS-Fraktion hat auch dieser Vorlage ihre Zustimmung gegeben. Sie tat dies im Wissen um die Problemhaftigkeit des Vorhabens, aber auch wegen des verantwortungsvollen Vorgehens in den letzten beiden Jahren. Unsere Anmerkungen von 2002 haben weiterhin Gültigkeit,

Probleme durch den zweimaligen Planerwechsel oder Kostensteigerungen auch infolge von Bauzeitverlängerung. Nunmehr auch für Laien sichtbar haben die umfangreichen Umbauten erhebliche Auswirkungen auf die Außenansicht des Gebäudes gebracht. Das Grassimuseum ist Beispiel dafür, dass auch bei Beibehaltung der bisherigen Nutzung im Rahmen der Planung von Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen, ein Gebäude auf seine Eignung geprüft werden muss, was mit Sicherheit auch auf die Aufwendungen für eine vernünftige Ausstellungsausstattung durchschlägt.

Der Komplex Grassimuseum ist als ein städtebauliches und architektonisches Kleinod aus Leipzig nicht weg zu denken. Als Museum genügt es aber wegen seiner riesigen Fensterbänder und relativ geringen Gebäudetiefe nur unzureichend heutigen Ansprüchen, was zum Verschließen großer Fassadenflächen führte.

Zu weiteren bautechnischen Defiziten, übrigens wie bei vielen Gebäuden aus dieser Zeit, gehört auch die geringe Dicke der Außenwände, die sich aus Denkmalschutzgründen nicht mit einem Wärmedämmsystem bekleiden lassen. Das Vergabegremium VOB hat dieses Vorhaben im Wissen um die Probleme über die Jahre kritisch begleitet. Die intensiven Bemühungen des Hochbauamtes als Baufachamt in Zusammenarbeit mit Planern und Bauleuten haben dazu geführt, dass die Kosten im Griff behalten wurden. Deshalb ist der zusätzliche Zuschuss des Bundes auch als Anerkennung für diese Bemühungen zu werten. Übrigens wird am Grassimuseum, wie auch an anderen Vorhaben die vom Stadtrat geforderte Bauherrenfunktionswahrnahme durch das Hochbauamt seit längerer Zeit praktiziert, so dass der entsprechende Haushaltantrag der FDP überflüssig ist.. Wenn es in einigen Ämtern immer noch Parallelstrukturen gibt, zeigt dies, welche Reserven für die Verbesserung der Kernarbeit in einzelnen Ämter noch bestehen.Ein längst beschlossener und in Umsetzung befindlicher Antrag wird nicht origineller, in dem er erneut eingebracht wird.