Zum Ersatzneubau der Gustav-Adolf-Brücke

Siegfried Schlegel

Die PDS-Fraktion hat mit der Vorlage deshalb Probleme, weil die Brücke bisher nicht im Brückenbauprioritätenprogramm enthalten ist. Damit wird befürchtet, dass dringendere Brückenerneuerungen und –sanierungen verschoben werden und die Gefahr besteht, dass es zumindest Verkehrseinschränkungen gibt oder Brücken ganz gesperrt werden müssen.

Die PDS-Fraktion hat mit der Vorlage deshalb Probleme, weil die Brücke bisher nicht im Brückenbauprioritätenprogramm enthalten ist. Damit wird befürchtet, dass dringendere Brückenerneuerungen und –sanierungen verschoben werden und die Gefahr besteht, dass es zumindest Verkehrseinschränkungen gibt oder Brücken ganz gesperrt werden müssen.
Für den Brückenneubau spricht, dass die Erneuerung der Gustav-Adolf-Straße in östliche Richtung abgeschlossen und in angrenzende Straßen eingebunden werden kann sowie eine durchgehende von Fußgängern und Radfahrern gleichermaßen nutzbare Achse zwischen Zentrum/Hauptbahnhof und Zentralstadion hergestellt wird, die zur Fußball-WM, aber nicht nur dafür genutzt werden kann.
Gegen die von uns erwogene Möglichkeit eine Brückensanierung sprechen die umfangreichen notwendigen Maßnahmen zur Sanierung der Stahlbetonkonstruktion und Korrosionsschäden an den Brückengeländern sowie an den Fußpunkten der Stützen. Da zu erwarten ist, dass die Kosten einer Reparatur, die vielleicht für 10-15 Jahre eine Verlängerung der eingeschränkten Nutzungsfähigkeit ermöglichen, und deshalb auf Grund der geringeren Förderung denen des städtischen Eigenanteils für den Neubau entsprechen. Dann ist das für die Stadt ein Nullsummenspiel. Einen mittelfristigen Neubau ersetzt die Sanierung nicht. Der gesamtgesellschaftliche Nutzen ergibt sich daraus, dass ein Brückenbauwerk neu entsteht, dass viele Jahrzehnte ohne Einschränkungen für die geforderten Verkehrsarten Fußgänger, Radfahrer und Kfz nutzungsfähig ist. Außerdem werden angrenzende Bereiche besser erschlossen, die für Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge bisher nur eingeschränkt erreichbar waren. Unsere Fraktion hat sich mit dem Vorschlag zu einer attraktiveren Gestaltung der Brücke und dem Umfeld befasst, wie sie von Architekten vorgeschlagen und Bürgerverein diskutiert vorgeschlagen wurden. Vor dem Hintergrund, dass die vorgeschlagenen Zielstellungen in unmittelbarer Nähe an den Elstermühlgräben realisiert werden und die Treppenlösung platzmäßig erkrampft ist, kann auf die denkbaren Vorschläge an dieser Stelle trotzdem verzichtet werden. Der historische Bezug wird durch die Restaurierung bzw. teilweisen Neuanfertigung des Jugendstil-Brückengeländer und der Verlegung Natursteinplatten bzw. Pflaster erlebbar wieder hergestellt.
Vor dem Hintergrund, dass in den letzten Jahren zahlreiche wichtige Brückenbauvorhaben realisiert wurden, ist es geboten, das Prioritätenprogramm hinsichtlich seiner Abarbeitung zu bewerten und eine neue Reihung nach dem Bedarf entsprechend der Bauzustandsstufen vorzunehmen.