Zum Bau- und Finanzierungsbeschluss Johannisplatz

Siegfried Schlegel

Bei den Vorlagen geht es nicht nur um einen Straßenbau, vielmehr markieren sie den Beginn der Stadterneuerung in der Achse Universität bis Grassimuseum, in die Ergebnisse aus Debatten und Untersuchungen aus zurückliegenden Jahren einflossen.

Bei den Vorlagen geht es nicht nur um einen Straßenbau, vielmehr markieren sie den Beginn der Stadterneuerung in der Achse Universität bis Grassimuseum, in die Ergebnisse aus Debatten und Untersuchungen aus zurückliegenden Jahren einflossen. Die Verkehrslösung nimmt Bezug auf die Grünflächen und neue Baugrenzen im Bereich Johannisplatz bis Georgiring, die unmittelbar an das Zentrum angrenzend, Reserveflächen für eine langfristige Bebauung bieten.In der Platzmitte ist eine kleine Fläche für eine Höhenmarkierung ausgewiesen, die in kreativer Weise an die alte Johanniskirche erinnert.
Die relativ kleinräumige Stadtraumumgestaltung wird aber großräumig zur Veränderung der Verkehrsflüsse führen. Außerdem wird eine von der PDS seit Anfang der 90-er Jahre vertretene Auffassung umgesetzt, dass durch eine bessere Vernetzung bei begrenzten Straßenräumen, diese erträglicher für Anwohner, Fußgänger und Radfahrer sowie ÖPNV gestaltet werden können sowie auf neue Radialen oder den zwingenden Schluss von Straßenringen innerhalb unserer Halbmillionenstadt verzichtet werden kann.
Der PDS-Antrag zum Erhalt von 3 Abbiegespuren in südwestliche Richtung geht von der Befürchtung aus, dass die Linksabbiegespur von der Dresdner Straße in die Nürnberger Straße keine ausreichende Entlastung bringt. Gleichzeitig wurde eine klare Aussage dazu erwartet, dass die vorgesehenen Fahrspurbreiten vom Fördermittelgeber akzeptiert werden und nicht nachträglich Umbauten vorgenommen werden müssen, was der Dezernent Dr. Lütke-Daldrup zu Protokoll gab.
Der Antrag zum Verzicht auf die Parkbuchten geht von möglichen Verkehrsgefährdungen aus, wie sie auch der ADAC vertritt. Nicht von der Hand zu weisen ist aber, dass vor der Hauptpost hinter der Kreuzungsausfahrt solche Stellflächen seit Jahrzehnten mit einer Vielzahl von Fahrzeugwechsel infolge Kurzzeitparken reibungslos funktionieren, wenn zum Vorwärtseinfahren in eine ausreichende Länge zur Verfügung stehtAls unbedingt notwendig erachtet die PDS den Bau einer Bedarfshaltestelle vor dem Grassimuseum, die für Umleitungsverkehr sowie für Sonderfahrten wichtig sein könnte, was die Stadtverwaltung zusicherte. Aus Platzgründen ist aber kein behindertengerechter Ausbau möglich. Die CDU-Fraktion schlägt vor, die vollständige Funktionsfähigkeit des Tangentenvierecks und wesentliche Teile des mittleren Ringes bis spätestens 2015 herzustellen, damit eine Verkehrsprognose eintritt. Da er aber als Ergänzungsvorschlag benannt wurde, ist vielleicht kein Änderungsantrag gemeint. Da hätte auch ein Antrag gestellt werden können, dass bis 2015 in Leipzig die „blühenden Landschaften“ Realität geworden sind. Was Anträge dieser Art bewirken, zeigt sich am Bildermuseum. Für uns viel zu spät wird es nun endlich eröffnet, ohne, dass gemäß CDU-Antrag bis zur Eröffnung die Winkel gebaut sind. Hätte die öffentliche Hand nicht in dirigistischer Weise eine Ecke gebaut, wäre damit noch nicht einmal begonnen worden. Außerdem ist an eine Finanzierungssicherung noch nicht einmal zu denken, hoffen wir doch nun endlich auf den südlichen Autobahnringschluss durch die A 38. Unerklärlicherweise hat die Verwaltung diesen Antrag in die Vorlage aufgenommen.