Wir werden den Schwimmhallenneubau auf dem Otto-Runki-Platz nicht absaufen lassen!

Dr. Adam Bednarsky

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jung

Liebe Bürgermeisterinnen und Bürgermeister

Sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,

liebe Mitschwimmende im World-Wide-Web!

 

Nicht nur unsere Stadt braucht neue Schwimmhallen – nicht nur eine, wir brauchen mindestens zwei. Damit sind wir nicht allein: Die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft warnt seit vielen Jahren, dass angesichts der fehlenden Schwimmflächen die Aufrechterhaltung des Schwimmunterrichts in vielen Kommunen nicht mehr gewährleistet werden kann. Deswegen haben wir lange, lange um den Schwimmhallenneubau auf dem Otto-Runki-Platz gerungen und wir werden dieses Projekt jetzt nicht absaufen lassen.

Deswegen haben wir lange, lange um den Schwimmhallenneubau auf dem Otto-Runki-Platz gerungen und wir werden dieses Projekt jetzt nicht absaufen lassen. Als wir vor einem Jahr diesen Schwimmhallen-Neubau im Leipziger Osten auf den Weg brachten, habe ich die charmante Zurückhaltung des Freistaates Sachsen bei der Finanzierung dieser Schwimmhalle kritisiert. Da die Förderung in Sport-Infrastruktur zumeist nur ein Schattendasein in den Stadtratsdebatten fristet, nutze ich jede Gelegenheit, diese ins Wort zu heben und zitiere:

„Die Lage bei der Förderung der Sportinfrastruktur ist ernst, wir sind gut beraten, mit einer Stimme auf diese missliche Entwicklung hinzuweisen.

Ich kann diesbezüglich nur an die geschätzten Stadtratsmitglieder appellieren, die Parteifreund:nnen bei den Mitgliedern der Regierungskoalition in Dresden haben, endlich im Sinne des Leipziger Sports zu handeln. Mir bleiben an dieser Stelle nur der Appell und die Hoffnung. Hoffen wir also alle gemeinsam, dass sich der Freistaat vielleicht bei der zweiten Schwimmhalle im Leipziger Süden finanziell mitbeteiligt.“ Diese letzten Sätze waren eine Wiederholung aus meiner Rede am 22. Juli 2021.

Mit dieser Vorlage, die wir heute beschließen, erkennen wir einmal mehr: Beim ersten Schwimmhallen-Neubau stehen wir als Kommune allein im Kostensteigerungs-Regen. Um dieses Finanzloch zu stopfen, sollen die Planungsgelder für den geplanten Schwimmhallen-Neubau im Süden gestrichen werden. Winken wir diese Vorlage einfach so durch, ergeben sich auf Grundlage der angegebenen Deckungsquellen neue Probleme. Der Änderungsantrag 02 weist eine Perspektive für die Sanierungsmaßnahmen im Sommerbad Schönefeld – dazu wird mein geschätzter Kollege Steffen Wehmann noch sprechen.

Der Änderungsantrag 01 versucht mittels des Vorgriffs auf den nächsten Doppelhaushalt 23/24 den Druck auf dem Planungskessel für die Schwimmhalle Süd neben dem neuen Kraftwerk hoch zu halten. Ohne Planung gibt es am Ende auch keine Chance auf externe Fördergelder von Land oder Bund. Ich hoffe auf eine breite Unterstützung dieses Ansinnens.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Sport braucht endlich die breite Unterstützung durch das Land und den Bund. Gerade wird in Dresden über den neuen Haushalt gerungen – die Lage für den Sport ist bei den Investitionen katastrophal – wir müssen hier handeln. Und der Bund: Der hält sich beim Breitensport noch charmanter zurück. Der geschätzte Modernisierungsbedarf von Sportstätten in Deutschland beziffert sich laut dem Deutschen Olympischen Sportbund auf mindestens 31 Milliarden Euro. Die Sportminister:innen von Bund und Ländern haben zur Sportministerkonferenz im April 2022 verständigt, die Förderung der Sanierung und des Neubaus von Sportstätten und Schwimmbädern zu verstärken.

Ich klopfe mal auf Holz. Wir werden als Stadt Leipzig nicht ständig die finanziellen Lücken bei den Schwimmhallen- und Sportstätten-Bauprojekten füllen können. Es ist unfassbar bedauerlich, dass wir hier um jede Schwimmhalle in der sich auffüllenden Stadt kämpfen und ins finanzielle Risiko treten müssen. Aber nur mit der entsprechenden Vorplanung für die geplante Schwimmhalle Süd können wir zu dem Zeitpunkt, an dem sich potentielle Fördermittelgeber endlich bewegen, zum Zuge kommen. Es ist alles so müßig und ich befürchte, dass ich große Teile dieser Rede bei der nächsten Kostensteigerung wieder verwenden kann.

Deswegen wünsche ich dem Bau im Leipziger Osten kostentechnisch viel Erfolg und beende meine Ausführungen mit einem einfachen: Sport…