Herzlichen Glückwunsch an RB

Margitta Hollick

Zunächst herzlichen Glückwunsch an RB. Das waren klasse und aufregende Spiele am Sonnabend und gestern..
Heute geht es um das „Wohnzimmer“  des Vereins, das Zentralstadion und ein wenig Stadtgeschichte sollte dazu gehören, auch wenn jetzt ein neues Kapitel geschrieben werden soll.
Der Bau des Zentralstadion ist Teil der Nachkriegsgeschichte in Leipzig und nicht wenige Leipziger-/Innen sind damit verbunden. Seit 1956 nimmt es einen imposanten Stellenwert ein.
Für mich folgende Erinnerungen präsent:
Mein Bruder hat eine Trümmerlok gefahren die Teile des  Bombenschuttes auf dieses Gelände zum Bau transportiert hat. 1957 ist Leipzig Friedensfahrtetappenort mit Täve Schur oder die vielen Turn- und Sportfest im Stadion der 100 000, das Fußball-Europapokalspiel VfB-Lissabon mit Eusebio, UEFA- und Europapokalspiele des 1. FC Lokomotive Leipzig, die ersten Bundesligaspiele nach 1990.. Mit einer Kapazität von insgesamt 100.000 Zuschauern war es das größte Stadion der DDR und von Deutschland. Deshalb auch der Spitzname Stadion der  Hunderttausend.
Der Verfall des Zentralstadion, das mit seiner Innenstadtlage ohne weiteres ein Besonderes ist, hat mich, wie viele Leipziger-/Innen auch, getroffen. Ich erinnere mich auch an die Diskussionen im Sportausschuss zum Bau eines neuen Stadions – Fußballarena oder Multifunktionsarena. Die Fußballarena hat gewonnen. Ich erinnere mich auch daran, dass es uns bewusst war, dass der Stadthaushalt ein wenig genutztes Stadion nicht unterhalten bzw. betreiben kann.
Die Zusammenarbeit mit EMKA war in Kooperation mit der Arena notwendig.  Zwischen 2000 und 2004 wurde das Stadion komplett erneuert.
Wir hatten Glück. Vier Ereignisse beförderten das Projekt auch durch den Bund und das Land
- Leipzig als Gründungsort des DFB – 100 Jahre DFB
- das DeutscheTurnfest 2002 mit mehr als 80 000 Teilnehmern
- Deutschland als Austragungsort der Weltmeisterschaft 2006
- und natürlich die Olympiabewerbung

Mit der Gründung von  RB Leipzig im Mai 2009  wurde das Stadion endlich wieder kontinuierlich genutzt. Und nach vier Aufstiegen ( 2010, 2013, 2014 und 2016) ist RBL in  der Saison 2016/17 in der 1. Bundesliga angekommen. Mit Fußball im Oberhaus hat in unserer sportbegeisterten Stadt nun auch den Stellenwert, den Leipzig und die Region verdient hat.
In den letzten 10 Jahren hat auch der Zahn der Zeit am Stadion genagt. Die gute Auslastung besonders im der letzten und laufenden Saison, aber auch die natürliche Korrosion zeigen ihre Spuren. RB hat den Willen, das Stadion in der Stadt zu erhalten, die Zuschauerzahlen bis auf
ca. 55000 zu erhöhen. Kurzum . es muss erneut investiert werden und dazu will die Red Bull GmbH sowie der RasenBallsport Leipzig e.V. Eigentümer werden. Das BMI und die Stadt Leipzig müssen dazu Ihre Zustimmung geben. Die schon 2000 vereinbarten Sondernutzungsrechte bleiben erhalten.
Die EMKA hat Vorbehaltsrechte eingefordert. Mit denen können wir leben, zumal die Festwiese öffentlich zugängig bleibt und der Wochenmarkt in der Jahnallee gesichert ist. Das soziale Engagement von RB kann sich sehen lassen; meist erfolgt es in der Stille. Aber als Teil der Stadtgesellschaft kann man ruhig darüber reden. Die Mehrheit unserer Fraktion wird der Vorlage zustimmen. Da sicher Vertreter von RB hier sind, habe ich, bestimmt im Namen vieler Stadträte heute aber trotzdem zwei Wünsche.  Unterstützung bei der Gestaltung der Sportroute, Sportmuseum im Umfeld von der Red-Bull-Arena. Das wäre toll. 

Rede zur  Drucksache DS 04737 "Umgestaltung Zentralstadion - Zustimmung zur Übertragung der Geschäftsanteile an der Zentralstadion Leipzig GmbH Besitzgesellschaft und zum Abschluss der Rahmenurkunde zur UR-Nr. 479/17 des Notars Dr. Jenckel, Berlin inklusive der 3. Änderungsvereinbarung"