Fachförderrichtlinie soziale Arbeit als wichtige Investition in die Zukunft

Juliane Nagel

Heute liegt sie also vor, die Fachförderrichtlinie soziale Arbeit, mit der freie Träger und der kommunale Träger VKKJ bei der berufsbegleitenden Ausbildung von Fachkräften vor allem im Bereich Hilfen zur Erziehung unterstützt werden sollen. Wir freuen uns als LINKE ganz besonders, geht die Vorlage doch auf einen von uns initiierten Beschluss des Stadtrates vor genau einem Jahr zurück.

50 Plätze für Studierende der sozialen Arbeit oder Erzieher:innenazubis bei Freien Trägern und 16 bei unserem kommunale VKKJ können mit der Förderrichtlinie finanziert werden, genauso, wie wir es mit unserem Antrag beauftragt hatten.

Das nun auf den Weg zu bringende Förderprogramm ist bundesweit einmalig. Und es ist notwendig: Der Fachkräftemangel betrifft auch in Leipzig längst alle Bereiche, von der frühkindlichen Bildung über die Sozialarbeit bis hin zum Pflegebereich. Die Leistungsbereiche konkurrieren um die wertvollen Arbeitskräfte. Insbesondere der Bereich der stationären Hilfen zur Erziehung steht unter Druck, denn hier haben wir es mit Nacht- und Schichtdiensten nicht nur mit harten Rahmenbedingungen zu tun, sondern auch einer sehr anspruchsvollen Arbeit mit den jungen Menschen, die in den Wohngruppen ihr neues zu Hause gefunden haben. Das muss wertgeschätzt und gefördert werden. Zudem haben wir vor, bedarfs- und zielgruppenorientierte Angebote der Hilfen zur Erziehung auf- und auszubauen. Dafür braucht es Personal. Durch die praxisnahe Ausbildung, die wir nun fördern, kann ein nachhaltiger Effekt erzielt werden: Die Auszubildenden lernen ihren Beruf hautnah kennen und der Träger kann Personal besser binden. Beides ist für die langfristige Beziehungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen so wichtig.

Wir wollen den Trägern unter die Arme greifen, die im öffentlichen Auftrag das Kindeswohl sichern, hier besonders den kommunalen und kleineren Trägern. 6,4 Millionen Euro nehmen wir dafür in die Hand, womit Entlohnung der Studierenden/ Auszubildenden sowie die Praxisanleitung der Träger finanziert werden.

 

Liebe Kolleg:innen, wir meinen, das ist gut angelegtes Geld, eine Investition in die Zukunft!

Im Jugendhilfeausschuss und auch im Gespräch mit Trägern wurde gespiegelt, dass die Förderrichtlinie für kommende Ausbildungs- bzw. Studienstarts zu spät käme. Von der Verwaltung wurde uns zugesagt, dass das Antragsverfahren möglichst schnell an den Start gehen kann und Trägern hier entgegengekommen wird. Und wir wissen: Sie stehen in den Startlöchern.

Wir vertrauen darauf, dass etwaige kleine Hürden kooperativ genommen werden. Wir stimmen der Vorlage zu und hoffen damit einen kleinen Beitrag zur Fachkräftesicherung und -bindung im so wichtigen Bereich der beitragen zu können!