Der Kern der Metropolregion Mitteldeutschland ist endlich wieder sichtbar geworden

William Grosser

Um es vorweg zu nehmen: Meine Fraktion wird der Vorlage sehr gerne zustimmen.
Nachdem sich 2013 die Hauptstädte Dresden und Magdeburg aus der Metropolregion Mitteldeutschland verabschiedet haben und die Thüringer Städte Erfurt und Weimar nicht mehr durch Jena vertreten sind, ist aus meiner Sicht der Kern der Metropolregion Mitteldeutschland endlich wieder sichtbar geworden.
Damit wurde zu guter Letzt mit einer Strategie gebrochen, die auf eine willkürliche und damit unrealistische  Erweiterung der ursprünglichen „Metropolregion Sachsendreieck“ setzte.
Aus meiner Sicht haben sich in diesem Prozess die drei Landesregierungen und die drei Landtage, über alle Parteigrenzen hinweg, keine Meriten verdient. Sie verwässerten mit der Erweiterung der Metropolregion Mitteldeutschland den Zweck zusehends. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Das vor allem die Hauptstädte der drei Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wenig Interesse am gemeinsamen vorgehen zeigten, ist nachvollziehbar. Aus Sicht dieser drei Städte, die stets nur Randakteure waren, würden die Kernstädte des Sachsendreiecks, vor allem Leipzig, Halle und Jena, profitieren.
Und mit dieser Ansicht haben sie nicht unrecht.
Nunmehr haben die verbleibenden und willigen Städte einen neuen Anlauf gewagt. Mit der Gründung des Vereins „Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland e. V.“ ist eine gute Voraussetzung geschaffen worden, das das Thema wieder ernsthaft weiter geführt wird.
Die Städte Leipzig, Zwickau, Chemnitz, Halle, Jena, Gera und Dessau-Roßlau stellen sich das Ziel, die Region so formen, dass wir wie die anderen zehn von der Ministerkonferenz für Raumordnung anerkannten Metropolregionen die Infrastruktur, die Wirtschaft und die Kultur zum Wohle der hier lebenden Menschen gestalten können.
Das auch die dazwischen liegenden Landkreise mitmachen können, ist ein Novum und entspricht einer erfrischend logischen Vorgehensweise.
Die zu erwartenden Vorteile für Wirtschaft, Verkehr und Zusammenarbeit rechtfertigen die Kosten einer Mitgliedschaft von 70 T EURO allemal.

Rede zur Vorlage DS 00179/14 “Mitgliedschaft im Verein Europäische Metropolregion Mitteldeutschland“.