Der Ausbau erneuerbarer Energien gelingt nur gemeinam!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Beigeordnete, liebe Kolleginnen und Kollegen der demokratischen Fraktionen,

Eine erste Grobabschätzung der Leipziger Stadtwerke (LSW) ergab, dass für eine 50%-Deckung des aktuellen Strombedarfs der Stadt Leipzig – und da sprechen wir bislang nur von Strom – entweder 1.000ha Photovoltaik in Form von Freiflächenanlagen oder 55 Windenergieanlagen errichtet werden müssten. Gerade in Großstädten, wie Leipzig, ist dafür jedoch kaum Platz vorhanden. Hinzu kommen Konkurrenzen mit Naturschutz, Erholung, und so weiter.

Na klar könnten wir die Leipziger Seen mit schwimmenden Solar-Paneelen belegen, aber ich glaube, der Widerstand wäre enorm. Die Energiewende muss und wird also zwangsläufig auch auf dem Land stattfinden müssen. Das bedeutet allerdings nicht, mit dem Finger auf den ländlichen Raum zu zeigen und zu sagen „Macht ihr das mal“. Die Verantwortung für das Gelingen dieses Mammutprojekts können wir nur gemeinsam tragen und nur dann, wenn wir Stadt und Land nicht gegeneinander ausspielen. Die Grenzen zwischen den Kommunen sind Verwaltungsgrenzen – mehr aber auch nicht.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Ich weiß, dass sie und die Stadtwerke schon viel tun. Wir freuen uns, dass es bereits eine erste Runde mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Umlandkommunen zu dem Thema gab. Genau dort setzt dieser Antrag an. Wir möchten Sie ermutigen, diesen Weg weiterzugehen und viele weitere Runden folgen zu lassen. Die Umlandkommunen haben Flächen, wir haben starke Stadtwerke. Bringen Sie das zusammen. Ob in einem separaten Gremium oder in bereits existierenden – das überlassen wir gerne Ihnen.

Aber noch etwas ist mir wichtig: Ich komme aus einer recht ländlichen Region und weiß durchaus, wie schwierig die wirtschaftliche Situation vor Ort oft ist. Mit einer finanziellen Beteiligung können wir den Umlandkommunen etwas zurückgeben und die Energiewende auch für sie zu einer Chance machen. Das schafft auch Akzeptanz.

Ich freue mich sehr, dass die Stadtwerke diese bereits anbieten, wie im Verwaltungsstandpunkt beschrieben ist. Dennoch würde ich mich freuen, wenn wir das heute als Standard beschließen. Auch als Zeichen an unsere kommunalen Nachbarn.

Ich bitte sie um Zustimmung zum Antrag, denn Stadt und Land, das geht nur Hand in Hand.