Aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist ein Recht für Jedermann, egal welchen Alters

Birgitt Mai

In wenigen Wochen endet das Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 2012, an dem sich die Stadt Leipzig aktiv mit zahlreichen Veranstaltungen beteiligt hat. Damit endet aber nicht die Verantwortung für eine seniorenfreundliche und generationenübergreifende Kommunalpolitik. Aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist ein Recht für Jedermann, egal welchen Alters. Große Herausforderungen stehen vor uns. Wir
erleben eine Zunahme hochbetagter Menschen – laut Bevölkerungsprognose wird die Zahl der über 80-Jährigen Einwohner bis zum Jahr 2030 bundesweitum fast 60 % zunehmen. Deshalb stellt die Bewältigung der Folgen des demografischen Wandels eine große politische Zukunftsaufgabe dar.
Es gilt, sich für ein lebendiges Lebensumfeld vor Ort einzusetzen, der Stadtteil
soll ein lebenswerter Ort für alle sein.
Uns liegt heute der Antrag „Förderprogramm der Stadt Leipzig zur Neuausrichtung der offenen Seniorenarbeit vor. Er basiert auf der Grundlage des bereits im Sommer verabschiedeten 3. Altenhilfeplan und den Seniorenpolitischen Leitlinien. In den Maßnahmen 4.1 und 4.2 wurde damals bereits darauf hingewiesen, Leistungstypen der offenen Altenhilfe zu erarbeiten und unter Berücksichtigung vorhandener Strukturen zu prüfen, inwieweit quartiersbezogene und wohnortnahe Seniorenbüros eingerichtet werden können. (Antrag des Seniorenbeirats
zur Einrichtung von Seniorenbüros in allen Stadtteilen ).
Von Bedeutung ist auch die Schaffung eines AK „Offene Seniorenarbeit“  - Vernetzung aller Akteure ist sehr wichtig, um eine effektive , ergebnisorientierte Arbeit zu erzielen.
Das im 1. Quartal 2012 eingerichtete Seniorenbüro hat gezeigt, dass der Bedarf einer solchen Stätte vorhanden ist. Ebenfalls zeigen das auch die Erfahrungen des Seniorenbüros in Großzschocher.
Die Teilnehmer der an diesem Montag stattgefundenen 2. Seniorenkonferenz der Stadt Leipzig haben das Fazit gezogen, dass Informationen über Angebote im kulturellen, sportlichen und geselligen Bereich für ältere Menschen, Möglichkeiten freiwilligen Engagements für Senioren und über Mehrgenerationshäuser noch nicht flächendeckend den älteren Menschen bekannt sind. Gleichzeitig wurde im AK, der sich dem Thema: “ Generationsübergreifende Arbeit im Stadtteil“ gewidmet hatte, festgestellt: am Gelde hängt es, nach Geld verlangt es. Deshalb ist auch zu begrüßen, dass die für die Förderung der
Seniorenarbeit vorgesehenen Haushaltsmittel erhöht werden. Nach der Verabschiedung dieses Antrages ist die Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig: Flyer, Presse, Internet etc, um alle Seniorinnen und Senioren zu erreichen, damit die neu entstehenden Seniorenbüros  bekannt gemacht und besucht werden, da sie die Schlüsselfunktion im System offener Angebote im jeweiligen Stadtteil übernehmen (Anlaufstelle, Koordinierungs- und Vernetzungspunkt).
Packen wir es an und erfüllen das Förderprogramm mit Leben und tragen damit
einer qualitativ hochwertigen Seniorenpolitik Rechnung.
Meine Fraktion wird diesem Antrag ihre Zustimmung geben.
Der Seniorenbeirat hat sich sehr intensiv mit der Vorlage beschäftigt. Es liegt uns ein Ergänzungsantrag dazu vor. Werte Stadträtinnen und Stadträte, ich bitte auch um Zustimmung zu diesem Antrag.

Rede zur DS V/2563 "Förderprogramm der Stadt Leipzig zur Neuausrichtung der offenen Seniorenarbeit".