A 0156 23/24 Kindern und Familien besser helfen: ASD stärken

SR S. Pellmann, SR W. Rambow, SR J. Nagel, SR Dr. V. Külow

Beschlussvorschlag:

1. Ab dem Haushaltsjahr 2023 werden aus den geplanten Stellenpools der Verwaltung zusätzliche 5 VzÄ für Sozialarbeiter:innen zur Fallbearbeitung im ASD geschaffen.

2. Die Stadtverwaltung stellt in Folge der externen Evaluierung der Arbeit des ASD sicher, dass eventuell nötige weitere Stellen auch unterjährig geschaffen werden können.

3. Notwendige weitere Maßnahmen, die sich aus der externen Evaluierung des ASD ergeben, sollen in Abstimmung mit dem Jugendhilfeausschuss prioritär umgesetzt werden. Die Verwaltung stellt sicher, dass nötige Mittel unterjährig zur Verfügung stehen.

 

Begründung:

Bei der Unterstützung von Familien und jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen nimmt der ASD eine Schlüsselrolle ein. Er vergibt und steuert die Hilfen zur Erziehung. Aktuell unterliegen die Mitarbeiter:innen des ASD auf Grund hoher Fallzahlen einer hohen Belastungen, die es praktisch verunmöglicht einzelne Fälle angemessen zu betreuen. Von Betroffenen und aus der Trägerlandschaft ist Kritik an der Tagesordnung, die Liste der Mängel ist lang: Allen voran wird die schlechte Erreichbarkeit kritisiert. Die selten stattfindenden und häufig ausfallenden Hilfeplangespräche sind weder für die Vertrauensbildung zwischen Amt und Betroffenen noch für die angemessene Fallsteuerung hilfreich. Fachverbände empfehlen einen Schlüssel von 35 Fällen auf eine Fachkraft. In Leipzig sind 70 Fälle die Regel, teilweise wird gar von bis zu 100 Fällen berichtet. Um angemessen zu helfen und zu steuern, sollten die Stellen im ASD daher zwingend aufgestockt werden. Es ist dringend notwendig aus dem Teufelskreis aus hoher Belastung und daraus resultierenden Kündigungen und Krankmeldungen auszubrechen. Nur mit einem starken ASD wird es perspektivisch möglich sein, Kindern, Jugendlichen und Familien angemessen zu helfen, zielgenaue Hilfen zu vergeben, Jugendhilfekarrieren daher frühzeitig wieder zu beenden und so langfristig auch Kosten zu senken.


Für die Stellen werden in 2023 75.000 Euro und für 2024 300.000 Euro veranschlagt. Aufgrund der Zuweisung der Stellen aus den geplanten Stellenpools der Verwaltung (DS-VII-Ifo-07549) sind die finanziellen Auswirkungen jedoch als haushaltsneutral zu bewerten.