Konsequent gegen Leerstand!

Juliane Nagel & Dr. Volker Külow

Vom 10. bis 12. Oktober 2025 wurden im Rahmen der „Autonomen Besetzungstage Leipzig – Gemeinsam gegen Gentrifizierung, Mietwucher und Verdrängung“ drei über einen längeren Zeitraum leerstehende Häuser (Lützner Straße 99, Waldstraße 9 und Julius-Krause-Straße 8) zeitweilig friedlich besetzt, bevor sie jeweils von der Polizei mit einem unverhältnismäßig großen Aufgebot geräumt wurden.

Juliane Nagel, Stadträtin der Fraktion Die Linke im Stadtrat zu Leipzig: „Einerseits mangelt es in Leipzig an bezahlbarem Wohnraum und Räumen für gemeinwohlorientierte und soziale Zwecke, andererseits stehen noch immer viele Häuser leer. Auch mit dem seit September 2024 in Leipzig geltenden Zweckentfremdungsverbot für leerstehende Wohnungen und Häuser wird dem Problem kaum Einhalt geboten. Mit den Besetzungen wurde einmal mehr der Finger in die Wunde gelegt.

Denn klar ist: Wenn bewusst Leerstand in Kauf genommen und mit Wohnraum spekuliert wird, muss konsequent eingegriffen werden. Es braucht konkretere Strategien – auch auf kommunaler Ebene – um gegen Leerstand vorzugehen. Wir erhoffen uns mit einer Anfrage (https://gleft.de/6mL) mehr Licht ins Dunkel bringen zu können – sowohl zur Entwicklung der drei in Leipzig besetzten Häuser als auch zum Umgang mit leerstehenden Wohnhäusern in unserer Stadt.“

Dr. Volker Külow, Stadtrat in Alt-West, ergänzt: „Die Initiatorinnen und Initiatoren der Besetzungen legten für alle drei Gebäude jeweils spezifische gemeinwohlorientierte Nutzungskonzepte vor. Wir wissen, dass die Mühlen der Bürokratie nur langsam mahlen – wenn Menschen darum selbst aktiv werden und gewaltfrei auf Missstände hinweisen, auch mit Aktionsformen wie einer Hausbesetzung, sollten wir dieses Engagement honorieren.“