Gegen Klimakrise und Kapital - ein kritischer Aufruf zum Opernball

SR Michael Neuhaus (DIE LINKE) und SR Jürgen Kasek (Bündnis 90/Die Grünen)

Am 24. September findet in Leipzig der jährliche Opernball statt. Die Hauptpreise der Tombola sind ein SUV und ein Flug auf die Malediven mit Quatar Airways. Nur einen Tag nach dem Großstreik für mehr Klimaschutz von FridaysForFuture und mitten in einer der eklatantesten sozialen Krise unserer Zeit, der Energiekrise, wirkt dieses Event, bei dem als Hauptpreise ein Flug auf die Malediven mit Quatar Airways und ein SUV von Porsche verlost werden, mehr als surreal.

Stellvertretend für viele Klimagruppen und klimapolitisch Interessierte rufen die klima- und umweltpolitischen Sprecher der Fraktionen DIE LINKE Michael Neuhaus und Jürgen Kasek, Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zum Protest gegen den Opernball auf.

„Bei der Tombola, gesponsert durch Porsche, wird stilecht ein Porsche Macan verlost und eine Flugreise auf die Malediven mit Qatar Airways. Klimanotstand und Klimakrise sind offensichtlich bei Porsche und den Besucher*innen des Opernballs nach wie vor Fremdworte. Was zählt ist Rendite und Prestige, die kommenden Generationen zählen da nicht. Anders ist es nicht zu erklären, dass ein SUV verlost wird, dessen Verbrauch noch nicht mal besonders klimafreundlich ist. Nein, in der Welt der vermeintlich „Schönen und Reichen“ setzt man weiterhin auf materialistische Statussymbole wie im vergangenen Jahrtausend. Unbeeindruckt von wachsender Armut und Klimakrise gibt man sich unbekümmert.“; so Jürgen Kasek.

„Während einer Insa-Umfrage zufolge bereits 16 % der Menschen auf eine reguläre Mahlzeit verzichten und viele Heizungen in diesem Winter kalt bleiben werden, spiele Promis heile Welt und verputzen 200 Kilo Kartoffelwürfel, 220 Kilo Huhn, 100 Kilo Gemüse, 100 Kilo Garnelen und 70 Kilo Äpfel. Dazu 350 Flaschen Champagner. Die Rechtfertigung, dass die Erlöse aus dem Gewinnspiel, um einen Porsche, ja für soziale Zwecke verwendet werden, ist an Zynismus kaum zu überbieten. Die Kosten des Balls werden die Summe der gesammelten Almosen sicher weit übersteigen. Auch scheint es die Veranstalter nicht zu stören, dass sie mit der Verlosung eines Flugs auf die Malediven mit Quatar Airways die nationale Flughafengesellschaft eines Staates unterstützen, der im Zuge der kommenden Fußballweltmeisterschaft massive Menschenrechtsverletzungen begangen hat.

Wir meinen, dass Widerspruch und Kritik angebracht sind und deutlich werden müssen. Wir sagen deutlich: „Gegen Klimakrise und Kapital“ und rufen zur kritischen Kundgebung um 18.00 Uhr vor die Oper auf.“, so Michael Neuhaus.