Städtische Ressourcen gezielt einsetzen! Linksfraktion fordert Moratorium für Einfamilienhaussiedlungen

Mathias Weber

Seit Jahren wächst Leipzig und gewinnt für viele Menschen an Attraktivität. Die Stadt erlebte in den letzten Jahren einen starken wirtschaftlichen Aufschwung, weshalb auch tausende neue Arbeitskräfte gefragt waren und sind. Für diese müssen ausreichen Wohnungen zur Verfügung stehen.

Es ist allerdings zu befürchten, dass das Wachstum der Leipziger Bevölkerung durch den immer größer werdenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum limitiert wird. Konnte zunächst durch den Verbrauch der Leerstandsreserve in der Stadt Wohnraum aktiviert werden, spannt sich der Leipziger Wohnungsmarkt zunehmend an. Die Folgen bekommen vor allem Bürgerinnen und Bürger mit niedrigem Haushaltseinkommen zu spüren.

Mathias Weber, Sprecher für Stadtentwicklung und Wohnen der Fraktion DIE LINKE. im Leipziger Stadtrat, erklärt: „Es braucht eine nachhaltige Lösung für die Leipziger Wohnungsfrage – schon, um den sozialen Frieden in der Stadt zu wahren. Unsere Fraktion fordert deshalb, bis 2027 ein Moratorium für neue Einfamilienhaussiedlungen im Rahmen der Aufstellung neuer Bebauungspläne einzurichten (https://gleft.de/4E6). Auch sollte davon abgesehen werden, Einfamilienhäuser in vornehmlich durch Geschosswohnungsbau geprägtem Umfeld zu bauen.

Im Gegensatz zu Mehrfamilienhausquartieren ist bei Einfamilienhäusern der Flächenverbrauch pro Einwohner:in deutlich höher. Aber genau an freien Flächen mangelt es inzwischen in der Stadt.“

Auch die Kosten für die öffentliche Erschließung von Wasser, Abwasser, Strom und Datenleitungen fallen aufgrund des Flächenverbrauchs wesentlich höher aus. Ebenfalls sind die langwierigen Bauleitverfahrensprozesse bei der Planung von Einfamilienhaussiedlungen wahre „Geld- und Zeitfresser“. Die städtischen Ressourcen sollten stattdessen in die Schaffung quantitativen und qualitativen Wohnraum fließen.