Sollen 200 Millionen auf dem Müll landen?

Reiner Engelmann

Die Genehmigung einer neuen Müllverbrennungsanlage in Lippendorf ist ein unfreundlicher Akt des Stromgiganten Eon gegen Leipzig und den westsächsischen Raum

Der Plan zum Bau einer neuen Müllverbrennungsanlage in Lippendorf ist ein unfreundlicher Akt des Stromgiganten Eon gegen Leipzig und den ganzen westsächsischen Raum.Neben weiteren Umweltbelastungen droht eine skandalöse Entwertung öffentlicher Investitionen in Millionenhöhe.

Alle Prognosen gehen von einem sinkenden Müllaufkommen aus. Wenn es Eon nach dem Bau der neuen Anlage gelingen sollte, die zum wirtschaftlichen Betreiben erforderlichen Müllmengen zu akquirieren, müsste die bestehende Deponie Cröbern geschlossen werden, für die nunmehr tragfähige Konzepte vorliegen. Das wiederum würde bedeuten, mindestens 150 bis 200 Millionen Euro Investitionsmittel der öffentlichen Hand wären unwiderruflich in den Sand gesetzt. Steuergelder wären buchstäblich auf der Müllhalde entsorgt.

Für die damaligen Investitionsentscheidung trägt Regierungspräsident Walter Christian Steinbach die Verantwortung. Auch die jetzt zu treffende Entscheidung zur Genehmigung der geplanten Lippendorfer Anlage liegt in seiner Hand. Es liegt in der Hand des Regierungspräsidenten, ob die Steuergelder auf dem Müll landen.