Naturschutz first, Bauen second!

Michael Neuhaus

Stadtrat beschließt LINKE-Antrag zu Planungsgrundsätzen für Bauprojekte

Im vergangenen Mai sorgten Baumfällungen auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz für Aufruhr. Noch bevor der Stadtrat überhaupt die Planungsgrundsätze für das Gebiet abgenickt hatte, wurden Maßnahmen durchgeführt, in deren Ergebnis mehrere Bäume – darunter ein Biotopbaum – abgeholzt wurden. Allein dem Protest der Leipziger Umweltverbände ist es zu verdanken, dass die Maßnahmen erneut geprüft wurden.

Es war nicht das erste Mal, dass vorschnell und zum Nachteil des Umweltschutzes gehandelt wurde. Immer wieder werden Baufelder beräumt, obwohl die dazugehörigen Planungsgrundlagen noch nicht endgültig entschieden sind. Nicht selten werden dadurch Tatsachen geschaffen, die den weiteren Planungsprozess vorwegnehmen und die beteiligten Akteur:innen vor vollendete Tatsachen stellen.

Unsere Fraktion freut sich umso mehr, dass der Stadtrat in der Sitzung am 19. Januar unserem Antrag „No more Leuschis“ zustimmte. Damit wird nun endlich ein Mittel auf den Weg gebracht, um den Schutz von Flora und Fauna vor dem Beschluss des Bebauungsplans festzusetzen.
„Statt munter auf Ausgleichsmaßnahmen zu setzen und zerstörte Natur an anderer Stelle mühsam wiederherzustellen, soll künftig auch der Schutz der Vegetation ein zentraler Faktor der Planung sein! Das ist nicht nur ökologischer, sondern schlichtweg auch weniger aufwendig. Nicht umsonst sind die Bäume durch die Leipziger Baumschutzsatzung und durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt“, bekräftigt Michael Neuhaus, Sprecher für Umwelt der Fraktion DIE LINKE. im Leipziger Stadtrat.

„Bei Baumaßnahmen, bei denen die Stadt Bauherr ist, wird die Vegetation künftig erst nach Erteilung der Baugenehmigung beseitigt. Über alle Projekte, bei denen von dieser Regelung abgewichen wurde, wird der Fachausschuss Umwelt, Ordnung und Klima jährlich informiert.“